Zurück
28. August 2018

Umweltminister Franz Untersteller MdL zu Gast beim ISTE-Mitglied Heinrich Feeß GmbH & Co. KG

Es war nur eine kurze Stippvisite, aber sie brachte dem Politiker jede Menge Anregungen: Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller MdL (Bündnis 90 / Grüne) besuchte das Kompetenzzentrum Kreislaufwirtschaft Kirchheim - K³ des ISTE-Mitgliedsunternehmers und Träger des Deutschen Umweltpreises Walter Feeß in Kirchheim unter Teck. Der Politiker informierte sich über die Praxis des Baustoffrecyclings und die weiteren Pläne des Unternehmers. Insgesamt lobte Untersteller die Innovationsfreudigkeit der Firma Heinrich Feeß GmbH & Co. KG als vorbildlich, die inzwischen nach eigenen Angaben über 40 hochwertige mineralische Ersatzbaustoffe  aus Bau-, Abbruch- und Bodenmaterial herstellt.

Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der aus Bau- und Abbruchmaterial durch Selektieren, Sieben und Brechen und auch durch Nassklassierung gewonnenen Baustoffe: „Die Verwertung von Bauabfällen muss vor deren Beseitigung stehen.“ Denn dem Baustoffrecycling komme eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft zu: „Baustoffrecycling entlastet die Deponien.“ Dafür müsse die Politik den Rahmen vorgeben, etwa wenn es um Rechtssicherheit für die Unternehmen gehe. Eine bundesweit einheitliche Regelung wie die geplante und nach wie vor umstrittene Mantelverordnung sei deshalb vonnöten.

Außerdem müsse die Politik dafür sorgen, dass die Ausschreibungspraxis den gesetzlichen Vorschriften genüge: RC-Baustoffe dürften bei Ausschreibungen nicht ausgeschlossen werden, so Untersteller. Allerdings hänge die Akzeptanz von RC-Material von dessen Qualität ab. Hier setze die Firma Feeß und das Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg (QRB) Maßstäbe.

Unternehmenschef Walter Feeß nutzte den Ministerbesuch, um für seine Herzensanliegen – Baustoffrecycling und R-Beton – zu werben. Baden-Württemberg sei schon sehr weit, könne aber noch mehr tun, sagte er. Herr Feeß forderte die Branche auf, flächendeckend ortsnahe Aufbereitungsanlagen zu errichten um aus Boden- und Bauschuttgemischen aus Baugruben, die bisher im Rahmen von Verfüllungen verwertet werden RC-Baustoffe  zu gewinnen. Da bisher schon mehr als 90 % der mineralischen Abfälle verwertet werden  könne nur damit nach seiner Meinung der Anteil von RC-Material noch deutlich erhöht werden. Voraussetzung hierfür wäre aber die Bereitstellung und rasche Genehmigung von Zwischenlagerflächen, hier sei die öffentliche Hand gefragt.

Bildquelle: Markus Brändli