Öffentlichkeitsarbeit   

Eine Frau lächelt und trägt einen Helm mit dem Logo des Zementherstellers

»Wir sind nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern zeigen beachtliches Engagement auch im ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Wie gelingt es, das sichtbar zu machen? Indem wir Artenvielfalt vor Ort erlebbar machen, Gutes tun und darüber reden. Mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern. Immer wieder – und auf allen Kanälen.«

Sabine Schädle, Holcim (Süddeutschland) GmbH, Dotternhausen,
Vorsitzende des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit


Dafür stehen wir

Jede:r Baden-Württemberger:in braucht statistisch gesehen pro Stunde zwei Hände voll mineralischer Rohstoffe. Das entspricht einem Kilogramm Natursteine, Sand und Kies, Gips, Kalk, Zement und andere Rohstoffe. Im Jahr sind dies 10 Tonnen, die pro Einwohner:in gewonnen werden.

Deutlich sichtbar sind Steine bei Gebäuden und Straßen: Über 80 Prozent der abgebauten Gesteine werden in der Bauindustrie verwendet. Wenig bekannt ist hingegen, dass zum Beispiel Kalk in der Zahnpasta steckt, zur Herstellung von Stahl und Zucker benötigt wird und als Trennmittel dafür sorgt, dass Toastbrotscheiben und Kaugummistreifen nicht aneinanderkleben. Darüber hinaus sind mineralische Rohstoffe an der Herstellung von fast allen industriellen Produkten beteiligt.

Darüber informiert der ISTE mit verschiedenen Veröffentlichungen, Infomaterial und Pressemeldungen. Verwaltung und Fachöffentlichkeit können sich auf Fortbildungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen weiterbilden. Jährlich informiert der Verband auf rund 40 Veranstaltungen über vielfältige Themen.

Öffentlichkeitsarbeit ist keine Arbeit mit schnellen Erfolgen. Der ISTE legt dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit und Kontinuität.

Unterrichtsmaterial für die Bürger:innen von morgen

Der ISTE bietet regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte sowie für Erzieher:innen an. Zusammen mit Pädagog:innen und Geolog:innen wurde der GeoKoffer entwickelt, der von den Schulen mit Begeisterung angenommen wird – 450 GeoKoffer sind inzwischen im Einsatz.

GeoMobil

In dem „mobilen Informationszentrum“ vereinen sich Kernbotschaften der Branche mit spielerischer Informationsvermittlung, die zum Austausch anregt. Mobilität und Flexibilität ziehen sich durch das ganze Konzept des GeoMobils. Verschiedenste Standorte, Veranstaltungskonzepte und Zielgruppen sind bespielbar. Hierzu dienen auch die enthaltenen Medien wie das GeoZuordnungsspiel, der GeoKoffer, verschiedenste Broschüren und Anschauungsmaterialien sowie ein Bildschirm, über den individuelle Inhalte abgespielt werden können. Das GeoMobil kann über den ISTE gebucht werden.

Veranstaltungen – Qualifizierte Weiterbildung und Austausch sind wichtig

Verbände verbinden: Deshalb führen wir zahlreiche Tagungen, Seminare, Workshops und Exkursionen durch. Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Verbänden sorgen wir dafür, dass auf den Veranstaltungen neben Sachinformationen auch immer genügend Raum zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch besteht. 

Bock auf Steine? Alle brauchen unsere Rohstoffe – wir brauchen dich!

Unter diesem Motto läuft die Ausbildungskampagne des ISTE, die über die vielfältigen Ausbildungsberufe der Steine- und Erdenindustrie informiert. Das Informationsmaterial wird allen ISTE-Mitgliedsunternehmen und den entsprechenden Schulen zur Verfügung gestellt.

Ausstellungen – Bau- und Rohstoffe vor Ort erleben

Das „Klassenzimmer am See" am Stuttgarter Max-Eyth-See, einem ehemaligen Baggersee, ist ein gemeinsames Projekt von ISTE und Stiphtung Christoph Sonntag. Hier können Schulklassen und Gruppen aller Altersstufen das Thema Wasser und Geologie hautnah in allen Facetten erleben und erforschen. 

Auf dem Hausberg von Baden-Baden, dem Merkur, kommen die Besucher mit „Merkurs Würfel – eine geologische Zeitreise durch Baden-Baden“ den Steinarten der Region näher. Insgesamt 15 Gesteinsarten sind in der Ausstellung vertreten.

Der ISTE stellt für Öffentlichkeit und Mitgliedsbetriebe seine Wanderausstellung, bestehend aus über 20 Rollup-Displays, zur Verfügung.

Außerdem unterstützt und fördert der ISTE den Aufbau der karolingischen Klosterstadt „Campus Galli“ bei Meßkirch, das Staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart sowie das Schiefererlebnis Dormettingen. Alle Partner finden Sie hier.

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Öffentlichkeitsarbeit – Entwicklungen und Aktivitäten

ISTE on Tour mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann   Zum Artikel

Solid UNIT im Aufschwung   Zum Artikel

Geographie-Lehrkräfte zu Besuch bei ISTE-Mitgliedsfirma   Zum Artikel

Social Media will gelernt sein   Zum Artikel

Steine Erden Akademie des ISTE   Zum Artikel

Andalusien, Badewetter und Caterpillar: Gelungener Junior:innen-Ausflug nach Málaga   Zum Artikel

Die Kieswirtschaft sucht und findet den Dialog: Die KiWi-Afterworks   Zum Artikel


ISTE on Tour mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann

Sommertouren von Politiker:innen sind für den ISTE eine willkommene Möglichkeit, in den Austausch zu kommen. So hat Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des ISTE, bereits in der Vergangenheit zahlreiche Termine mit Minister:innen, Fraktionsvorsitzenden und Landtagsabgeordneten unternommen und sie zu Mitgliedsunternehmen geführt – so auch im vergangenen Jahr. An drei Tagen begleitete er den Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Dr. Andre Baumann, bei dessen Sommertour, die unter dem Motto „Rohstoffe – heimisch gewinnen, effizient nutzen und im Kreislauf führen“ stand.

Dort erlebte der Staatssekretär anhand vieler Projekte, dass sein Motto keine Zukunftsmusik, sondern bereits heute Wirklichkeit ist. So wurde deutlich, wie bedeutend die Rohstoffindustrie für die Versorgung mit regionalen Rohstoffen ist, dem Arten- und Klimaschutz dient sowie für das Gelingen der Energiewende notwendig ist. 

 

1. Primärrohstoffe: Bedeutung der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung

Kiesgruben, Baggerseen und Steinbrüche versorgen die Gesellschaft mit Rohstoffen, die sie täglich brauchen. Jede:r Bundesbürger:in braucht statistisch gesehen ein Kilogramm Steine pro Stunde. Klimaschutz bedeutet damit, den Bedarf regional decken zu können. Dafür sorgen 500 Unternehmen im Land. Sieben davon hat der ISTE zusammen mit Dr. Andre Baumann an vier Tagen der Sommertour besucht: Dort ging es um die Rohstoffe Gips, Naturstein, Kies und Sand und Schwer- und Flussspat. 

Gips 
Der für den Klimaschutz benötigte Kohleausstieg hat zur Folge haben, dass mehr Naturgips gewonnen werden muss. Diese Message konnte die Firma Knauf Gips KG dem Staatssekretär bei seinem Tourstart bei der Besichtigung des Steinbruchs und des Gipsplattenwerks in Satteldorf näherbringen. Bis 2019 deckte REA-Gips aus Rauchgasentschweflungsanlagen von Kohlekraftwerken 60 Prozent des bundesweit benötigten Gipses. Ersetzt werden müssten die bundesweit jährlich benötigten 10 Millionen Tonnen Gips langfristig durch Naturgips, da auch recycelter Gips den Bedarf nicht decken könne, klärten Peter Fischer, Marco Pabstmann und Sebastian Schraml von der Knauf Gruppe die Gäste beim ersten Stopp der Sommertour auf. Dass es nicht die Lösung sein könne, Gips zu importieren, sah auch Dr. Andre Baumann ein: „Wir werden auch in Zukunft Gips-Gewinnungsstätten in Baden-Württemberg brauchen.“ 
 

Sand, Kies und Naturstein 
Nicht nur Gips lernte Dr. Andre Baumann kennen. Auch Sand, Kies und Naturstein waren Bestandteil der Tour. So besuchte die Delegation um Dr. Andre Baumann unter anderem einen Steinbruch, ein Schotterwerk, eine Recycling- und Entsorgungsanlage bei den bmk Steinbruchbetrieben GmbH & Co KG in Talheim sowie zwei Kiesgruben von der Firma RMKS Rhein Main Kies und Splitt GmbH & Co. KG in Meißenheim und der Uhl Kies und Baustoff GmbH in Kehl-Goldscheuer. 
Highlights gab es bei jeder Station: Im Steinbruch der bmk Gruppe durfte der Staatssekretär gemeinsam mit Thomas Beißwenger und einem Sprengmeister eine Sprengung durchführen und eines der modernsten Schotterwerke Baden-Württembergs besichtigen– inklusive direktem Zugang über das mehrere zehn Meter hohe Förderband. 
Bei der Firma RMKS Rhein Main Kies und Splitt GmbH & Co. KG durften die Gäste über den Baggersee fahren. Dort zeigte der RMKS-Geschäftsführer Michael Willmes, wie der Baggersee sowohl als Badesee als auch als Naturparadies zur Verfügung steht und wie der Baggersee in der Tiefe ausgekiest wird, um Fläche zu sparen. 
Bei der Firma Uhl Kies und Baustoff GmbH ist seit diesem Jahr eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Förderbands von Kiesgrube zum Kieswerk installiert. Wie diese funktioniert und wie die Gewinnungsstätte erweitert werden soll, erklärte Meike Beck-Uhl, Geschäftsführerin des Unternehmens. Thomas Beißwenger freute sich darüber, dem Staatssekretär zeigen zu können, wie innovativ die Baustoffindustrie ist: „Unsere Unternehmen sorgen nicht nur regional dafür, dass Straßen und Häuser gebaut werden können. Mit innovativen Technologien wie PV-Anlagen auf Kiesförderbändern leisten die Unternehmen einen wichtigen Beitrag für Gesellschaft und Klima.“ 

Fluss- und Schwerspat 
In einem der tiefsten Punkte Baden-Württembergs – in der Grube Clara – werden Fluss- und Schwerspat gewonnen. Die Rohstoffe werden zum Beispiel als Beton-Zuschlagstoff in Röntgenräumen in Krankenhäusern eingesetzt, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Wie sie zu Pulver aufbereitet werden, konnten die Gäste in der Aufbereitungsanlage der Firma Sachtleben Minerals GmbH & Co. KG in Wolfach erleben. So ging es durch das Werk: Von den Rohstoffhalden über die Förderbänder bis hin zu den Kugelmühlen, die die Rohstoffe fein mahlen. 

2. Sekundärrohstoffe: Bedeutung des Baustoffrecyclings 

Innovativ ist die Bau- und Rohstoffbranche auch im Baustoffrecycling. Dieses Thema stand ebenfalls auf der Agenda der Sommertour– konkret bei der bmk Gruppe in Talheim und bei der Firma Baustoff- und Bodenbehandlung Hohenlohe GmbH & Co. KG (BBH) in Rüblingen. Beide Mitgliedsfirmen zeigten, wie sie gebrauchte Rohstoffe aufbereiten. 
Während die bmk Gruppe mit ihrer Tochterfirma RetroLith eine Recycling- und Entsorgungsanlage für Bauabfälle betreibt und diese unter höchsten Standards der Kreislaufwirtschaft zuführt, präsentierte der Geschäftsführer der BBH, Martin Weiß, die Aufbereitungsanlage von schwach belasteten Böden sowie Bauschutt in Rüblingen. Nach einem theoretischen Erfahrungsaustausch zur Thematik ging es im Anschluss in die Anlage. Dr. Andre Baumann durfte „R-Boden“ schnuppern und den Aufbereitungsprozess eines bereits vom Kunden bestellten mineralischen Ersatzbaustoffes miterleben. Für die Anlage hatte die BBH als erstes Unternehmen der Baustoffrecyclingindustrie den Deutschen Rohstoffeffizienz Preis 2022 gewonnen, der von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) verliehen wird. 
 

3. Biodiversität: Beitrag der Baustoffindustrie zum Artenschutz 

Die KNOBEL Asphalt-Kies Beton GmbH präsentierte dem Staatssekretär in ihrer Kiesgrube in Hartheim am Rhein ihren neu angelegten Kieserkundungspfad, der durch fünf Hektar Biotopflächen führt. Hier wurden renaturierte Uferflächen angelegt, die nun Fröschen und Molchen als Lebensraum dienen. Zudem ist das Gelände ein Biotop unter anderem für Eisvögel, Nachtigallen, Seerosen, Große Teichmuscheln und sogar Gottesanbeterinnen. Dr. Andre Baumann zeigte sich vom Projekt begeistert. So sagte er der Badischen Zeitung: „Hier schlummert ein riesiges Potenzial, das wir für die Biodiversität nutzen können. Ihr Unternehmen ist eines von vielen in Baden-Württemberg, das zeigt, dass Industrie und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Ihr Unternehmen ist Teil der Lösung und nicht Teil des Problems.“ 
 

Fazit: Dass es in Sachen Bürokratie und Genehmigungsverfahren deutlich zu langsam geht, wurde bei allen Terminen angemahnt. Der Staatssekretär versicherte den Unternehmen, dass die Landesregierung Maßnahmen zum Bürokratieabbau umsetzen wolle. Zudem zeigte sich der Staatssekretär davon überzeugt, dass die regionale Rohstoffversorgung ein zentrales Ziel der Landesregierung sei: „Rohstoffe zu importieren ergibt keinen Sinn. Wir sind in Baden-Württemberg mit mineralischen Rohstoffen gesegnet. Diese müssen wir auch nutzen.“

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Solid UNIT im Aufschwung

Das bundesweite Netzwerk für den innovativen Massivbau hat sich seit seiner Gründung 2019 stark ausgeweitet und umstrukturiert – das Ziel des Klimaschutzes bleibt und gewinnt an Relevanz.

Solid UNIT, das sind verschiedenste Akteure und Unternehmen aus den Bereichen Bauplanung, Bauwirtschaft, Baustoffindustrie sowie Forschung und Lehre, die sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, um zu zeigen, dass auch der Massivbau nachhaltig sein kann. Ziel ist es, Innovationen in Forschung und Entwicklung durch engere Vernetzung voranzutreiben und den Einsatz neuer Technologien und Baustoffe auf den Baustellen zu beschleunigen. Diese Mission gewinnt an Bedeutung, während der Transformationsdruck durch den fortschreitenden Klimawandel steigt.  

Das Netzwerk verfolgt drei Hauptziele: die Reduzierung von CO2-Emissionen, ein nachhaltiges Ressourcenmanagement sowie den intensiven Wissenstransfer zwischen den Mitgliedern. Diese Ziele werden durch verschiedene Netzwerk-Teams unterstützt, die sich jeweils auf spezifische Schwerpunkte konzentrieren. So arbeitet das erste Team an Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und CO2-Einsparung, während das zweite Team sich auf Ressourceneffizienz spezialisiert. Ein weiteres Team unterstützt Start-ups im Bereich Massivbau, und ein viertes Team widmet sich der Entwicklung von Strategien zur Klimaresilienz. Zusätzlich gibt es einen Arbeitskreis für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der die Kommunikation und Sichtbarkeit des Netzwerks fördert. 

Solid UNIT ist auf verschiedenen Ebenen aktiv. Zahlreiche Webseminare und Veranstaltungen bieten Möglichkeiten zur Weiterbildung und Vernetzung. Darüber hinaus engagiert sich das Netzwerk auf politischer Ebene, ist auf Parteitagen präsent und organisiert zum Beispiel Baustellenbesuche mit Politiker:innen, wie zum Beispiel mit Bundesbauministerin Klara Geywitz in Dresden, um Innovationen und Best Practices direkt vor Ort zu demonstrieren. Digitale Sprechstunden und eine umfangreiche Datenbank an Beispielprojekten unterstützen die Mitglieder zusätzlich durch Beratung und Inspiration. 

Mit mittlerweile 45 Mitgliedern und zahlreichen Fördermitgliedern ist das Netzwerk gut aufgestellt. Die Mitglieder sind über ganz Deutschland verteilt, mit eigenen Untergruppen in Baden-Württemberg und Bayern. Solid UNIT bleibt somit eine zentrale Schnittstelle im Bereich des innovativen Massivbaus, dessen Aktivitäten als positiver Beitrag zu Klimaschutzlösungen stetig an Bedeutung gewinnen. 

Mehr unter https://www.solid-unit.de/

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Geographie-Lehrkräfte zu Besuch bei ISTE-Mitgliedsfirma 

Der ISTE unternahm wie jedes Jahr eine Fahrt zu einer Mitgliedsfirma, um Geographie-Lehrkräfte die geologische Vielfalt Baden-Württembergs in der Praxis darzulegen – in vergangenen Sommer ging es zu Sachtleben Minerals GmbH.

Eine der mineralienreichsten noch betriebenen Bergwerke der Welt ist häufig in Schulbüchern zu finden: Die Grube Clara. Sie live zu erleben und in einen der tiefsten Orte Baden-Württembergs einzutauchen, ist für viele Geolog:innen und Geograph:innen ein besonderes Erlebnis. So auch für knapp 40 Geographie-Lehrkräfte aus ganz Baden-Württemberg, die Mitte Oktober auf Einladung des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) und der Firma Sachtleben Minerals GmbH auf Erkundungstour unter und über Tage gingen. 

Diese Tagesexkursion fand im Rahmen der langjährigen Kooperation mit dem Verband Deutscher Schulgeographie (VDSG), Landesverband Baden-Württemberg e.V. statt. Sie soll Geographie-Lehrerinnen und -lehrer für das Thema Geologie und Rohstoffe sensibilisieren und Anknüpfungspunkte für den Unterricht bieten. Der ISTE bietet dafür jedes Jahr eine neue Tour zu einem Mitgliedsunternehmen an. 

In zwei Gruppen aufgeteilt ging es für die Exkursionsteilnehmer:innen in diesem Jahr sowohl durch die Aufbereitungsanlage bzw. Mineralienhalde in Wolfach/Ortenaukreis als auch durch die etwa 12 Kilometer entfernte Grube Clara in Oberwolfach. 

Station 1: Tour unter Tage in die Grube Clara

Station eins war die Grube Clara. Aus ihr werden hauptsächlich Fluss- und Schwerspaterze gefördert. Jedoch finden sich dort immer noch andere Erze, die Silber und Kupfer enthalten. Sie ist damit eine der mineralienreichsten Gruben, die noch in Betrieb ist – genau genommen seit 125 Jahren. „Das ist für ein Grube eine außergewöhnlich lange Zeit“, betonte Robert Mauerlechner bei seiner Begrüßung. Er ist Geschäftsführer der Firma Sachtleben Minerals GmbH, die die Grube betreibt. Wie lange sie jedoch noch in Betrieb sei, könne niemand exakt sagen: „Wir rechnen seit langer Zeit immer mit sicher zehn Jahren, weil das der in der jährlichen Reservenberechnung prognostizierbare Zeitraum ist.“ 

In drei Kleinbussen ging es nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung von etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel auf minus 150 Meter – dem derzeit tiefsten Punkt der Grube. Die Lehrkräfte zeigten sich unter anderem von den schweren Maschinen beeindruckt, die das Material nach der Sprengung auf LKWs beladen. Letztere bringen das Roherz über die helixartige Tunnelstrecke aus der Grube unter Tage in die Aufbereitungsanlage über Tage in Wolfach. 

Den Betriebsablauf der Gewinnung erläuterte der Grubenbetriebsleiter Peter Schleibach in mehreren Stationen durch die Grube: „Wir sprengen das Material täglich kurz vor Schichtwechsel. Währenddessen sind die Kumpel im Aufenthaltsraum.“ Dieser befindet sich zentral auf einer der zahlreichen Sohlen. Auch diesen durften die Gruppen in der Grube anschauen. „Als Normalsterblicher diese Grube besichtigen zu dürfen, ist ein besonderes Highlight“, fasste Peter Armbruster, Erster Vorsitzender des Verbands für Geographie-Lehrkräfte das Erlebnis zusammen. 
 

Station 2: Tour durch die Aufbereitungsanlage und die Mineralienhalde

Die zweite Station auf der Tagesplanung war eine Besichtigung der Aufbereitungsanlage und der Mineralienhalde in Wolfach. Dort werden die Roherze in Fluss- und Schwerspat getrennt und zum Endprodukt aufbereitet. Auch hier ging es für die Lehrer:innen in drei Kleingruppen an den vielen Maschinen vorbei, die das Gestein brechen, waschen, sieben, trennen, mahlen und trocknen, bis das Endprodukt in Form von weißem Pulverkonzentrat an die Kunden weiterverkauft wird. „Fluss- und Schwerspat findet man in allen möglichen Alltagsprodukten: Flussspat ist zum Beispiel ein Vorprodukt für die Beschichtung in Teflonpfannen oder von Outdoor-Bekleidung“, erklärte Robert Mauerlechner und fügte an: „Schwerspat wiederum findet man in Bauprodukten, Lacken- und Farben, Kunststoffen oder in den Mauern von Röntgenräumen, die die Strahlung abhalten.“ 

Angrenzend an die Aufbereitungsanlage befindet sich die Mineralienhalde. Sie bietet Familien und Mineraliensammlern die Möglichkeit, selbst auf die Suche nach Mineralien aus der Grube Clara zu gehen. Kordula Kovac, die die Mineralienhalde zusammen mit ihrem Mann betreibt, erläuterte den Lehrer:innen den Sinn der Mineralienhalde: „Die Kinder sind total begeistert, wenn sie selbst auf die Suche nach Mineralien gehen dürfen – und stolz, wenn sie etwas finden.“ Das sei Antrieb genug, die Mineralienhalde fortzuführen. Auch die Lehrer:innen nahmen einige ihrer Funde von der Halde mit – und können nun ihren Schüler:innen hautnah ein Stück tiefsten Schwarzwald zeigen. 

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Social Media will gelernt sein

Zur erfolgreichen Pressearbeit gehört es, Social Media professionell zu bespielen. Auch für Recruiting sind die bewegten Bilder mittlerweile unerlässlich. Wie das gelingen kann, lernten die Teilnehmenden der Presse- und Social-Media Seminare der Steine Erden Akademie.
 
Im Rahmen des diesjährigen stea-Angebots fand eine mehrteilige Fortbildungsreihe rund um Kommunikationsstrategien, branchenspezifische Pressearbeit und vor allem den gezielten Einsatz von Sozialen Medien statt.  

Zum Auftakt im September versammelten sich knapp 30 Social-Media-Beauftragte aus der Steine- und Erdenindustrie bei Holcim Süddeutschland GmbH in Dormettingen zum Workshop “Videos und Bilder mit dem Smartphone: Wie gelingen gute Aufnahmen für Social-Media?” Dort erkundeten sie nach einer theoretischen Einführung von Melvin Heid vom MIRO - Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. den rekultivierten Schiefersteinbruch der Firma und übten das Gelernte in der Praxis. 

Kommunikation heißt Macht, und eine erfolgreiche Pressearbeit sowie der professionelle Umgang mit verschiedenen Medien wollen gelernt sein - besonders in der Rohstoffgewinnung, bei der der Rückhalt der Bevölkerung essenziell ist. In dem Ende Februar folgenden Stea-Seminar "Pressearbeit und Social Media für Führungskräfte" zeigte Journalist und Mediencoach Andreas Spengler anhand zahlreicher Beispiele, wie eine gelungene Kommunikation rund um die Rohstoffgewinnung mit allen Beteiligten und Betroffenen aussehen kann. Dazu gehöre, aus Eigeninitiative einen guten Kontakt mit lokalen Journalist:innen zu pflegen, sowie vorausschauend und besonnen zu agieren. Entsprechende Notfallprotokolle und –regelungen für Extremereignisse seien unerlässlich. Ein gutes Storytelling und unkomplizierte Sprache ebenso, was ebenfalls Pflege brauche. Ein besonderes Augenmerk lag auch hier auf Social Media.  

Wie können wir als Unternehmen in der Steine- und Erdenindustrie Social Media effektiv einsetzen? Warum sollten wir das überhaupt tun? Und über welche Kanäle, mit welchen Mitteln und Strategien erreichen wir unsere Zielgruppen am besten? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen des Praxis-Seminars "Social Media und Filmerstellung" Ende April behandelt. Vor allem junge Menschen – potenzielle neue Mitarbeitende – informierten sich über Plattformen wie Instagram und erwarteten eine aussagekräftige Online-Präsenz von zukünftigen Arbeitgebern. Auch hier sind die Anforderungen an Zeit und Professionalität nicht zu unterschätzen.  
Spengler vermittelte den Teilnehmenden einfache Tipps und Kniffe, um Posts wirkungsvoll zu gestalten, ein professionelles Gesamtbild zu erzeugen und Videos kurzweilig zu halten – selbst mit begrenztem Equipment und Vorwissen. Dank der praxisnahen Beispiele und ersten Anwendungsversuchen im Steinbruch der bmk Steinbruchbetriebe GmbH & Co. KG in Talheim konnten die Teilnehmenden viel Inspiration sammeln, wie sie Social Media für ihr Unternehmen strategisch und effektiv einsetzen können. 
Aufgrund der hohen Nachfrage gab es im Juli einen Zusatztermin für das Praxisseminar. 

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Steine Erden Akademie des ISTE 

Die Steine Erden Akademie (stea) ist eine Plattform des ISTE zum Austausch zu aktuellen Themen der Branche, insbesondere in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Rohstoffsicherung, Umwelt und Technik. Die stea bietet ein Seminarangebot mit hohem Praxisbezug, das laufend aktuelle Themen der Steine- und Erdenbranche bereitstellt. Die Themen werden mit Hilfe virtueller Formate von Experten in Kurz-Vorträgen oder Online-Seminaren wie auch durch Exkursionen vor Ort bereitgestellt. Als Bildungspartner möchte die stea Rohstoffbewusstsein in der Gesellschaft stärken und die Verwendung heimischer Rohstoffe mit dezentralen Strukturen und kurzen Transportwegen sowie den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördern.  

Die stea bietet ein Seminarangebot mit hohem Praxisbezug, das laufend aktuelle Themen der Steine- und Erdenbranche bereitstellt. Durch den Aufbau von Seminarreihen zu ausgewählten Themen soll die Möglichkeit geboten werden, in regelmäßigen Abständen Grundlagenwissen zu vermitteln. 

Veranstaltungen der stea im Berichtszeitraum:

11.07.2023      Online-Seminar Wasserrecht: Erlaubnis- und Planfeststellungsverfahren in der Steine- und Erdenindustrie 

19.09.2023       Workshop - Videos und Bilder mit dem Smartphone: Wie gelingen gute Aufnahmen für Social-Media? (in Dormettingen) 

12.10.2023      Steinzeit - Baustoffkunde nicht nur für Architekten (in Maulbronn) 

12.12.2023      Online-Grundlagenseminar Immissionsschutzrecht 

08.02.2024      Online-Seminar Artenschutzrecht im Zulassungsverfahren und während der Rohstoffgewinnung 

29.02.2024      Seminar "Die Macht der Kommunikation" (in Ostfildern) 

24.04.2024      Online-Seminar Biotopschutz vor und während der Rohstoffgewinnung 

30.04.2024      Praxisseminar Social Media und Filmerstellung (in Talheim) 

06.06.2024      Online-Seminar Kartellrechtliche Entwicklungslinien 

20.06.2024      Online-Seminar CO2-Fußabdruck von Gesteinskörnungen 

09.07.2024      Online-Seminar Cyber-Sicherheit 

11.07.2024      Zusatztermin Praxisseminar Social Media und Filmerstellung (in Talheim) 

Weitere Informationen können auf der Website der Steine Erden Akademie abgerufen werden.

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Andalusien, Badewetter und Caterpillar: Gelungener Junior:innen-Ausflug nach Málaga

Andalusien, Badewetter und Caterpillar: Das ABC für ein gelungenen Junior:innen-Treffen ist auch in diesem Jahr wieder aufgegangen. Bestätigten können das 15 Junior:innen aus Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie acht interessierte Mitglieder, die bei der Fachexkursion des ISTE Ende März 2023 dabei waren. Diese hatte der ISTE gemeinsam mit Zeppelin Baumaschinen GmbH organisiert.  

Aus ganz Süddeutschland ging es für die 23 Teilnehmer:innen frühmorgens am 30.3. 2023 los – mit Winterjacke, langen Hosen und Pullover. Sie wurden durch T-Shirt, kurze Hosen und Sonnenbrille kurz nach der Landung ersetzt. Denn in Málaga angekommen ging es nach einem Mittagessen im Hotel mit einer Stadtführung durch die Altstadt los. Mit Blick auf die maurische Burg auf der Anhöhe der Stadt – der Alcazaba – ging es vorbei am Teatro Romano zum Museo Picasso und zur Kathedrale. Abends klang der Tag in einem Rooftop-Restaurant mit einem Blick auf das Meer, Kathedrale und Alcazaba aus.

 Highlight und Grund für die Exkursion folgte am darauffolgenden Tag: Die Cat-Maschinen-Demonstration im Trainings- und Demo-Gelände der Firma Caterpillar. Die Teilnehmer:innen waren zum einen von den Großmaschinen beeindruckt, die ihr Können auf dem mit Hügeln versehenen Demogelände zeigten. Untermalt mit Musik und einer Choreographie wurde zum Beispiel gezeigt, wie eine Straße mit den Baumaschinen gebaut wird. Zum anderen sorgte eine Innovation für Staunen: So zeigte Caterpillar eine Baumaschine, die aus der Ferne bedient werden kann– praktisch bei heiklen Situationen wie beispielsweise an besonders steilen Abbruchkanten eines Steinbruchs.

Am letzten Tag der Exkursion ging es für alle Teilnehmer:innen nach Marbella und Puerto Banús – einem Yachthafen in direkter Nähe. Bei einer Tour durch die Altstadt und den Hafen erfuhren sie von der Geschichte der Großstadt an der Costa del Sol, die vor allem für Luxus und atemberaubende Strände bekannt ist. Umrahmt von einem Mittagessen in einem Fischrestaurant und einem gemeinsamen Abend auf dem Rooftop des Hotels  in Málaga ging auch dieser Tag ereignisreich zu Ende, bevor es am darauffolgenden Tag für alle wieder zurück nach Deutschland ging – in Pullover, langen Hosen und Winterjacke.  

 

Die Teilnehmer:innen zu Besuch im Trainings- und Demo-Gelände der Firma Caterpillar.

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Die Kieswirtschaft sucht und findet den Dialog: Die KiWi-Afterworks

KiWi – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein sucht den Dialog mit Kritiker:innen, Politiker:innen und Vertreter:innen von Verwaltung und Wirtschaft – und findet ihn auch. Ein gutes Beispiel dafür sind die KiWi-Afterworks. Beim KiWi-Afterwork in Niederrimsingen bei der Hermann Peter KG nahmen unter anderem Vertreter:innen von Bürgerinitiativen teil und informierten sich über die Kieswirtschaft. Und auch in Mannheim in den Reiss-Engelhorn-Museen waren Vertreter:innen von Landratsämtern und Gemeinderäten dabei. 


KiWi-Afterwork in Niederrimsingen: Informativer Abend mit leckerem Ausklang 

Im Juli 2022 lud die Hermann Peter KG zu sich nach Breisach Niederrimsingen ein. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren über 80 Gäste aus  Wirtschaft, Verwaltung, Politik und der Bürgerschaft, in den Steinpark der Hermann Peter KG nach Breisach Niederrimsingen gekommen.  

Der Besichtigung des neuen Transportbetonwerks folgten informative Vorträge. Schwimmende Photovoltaikanlagen, Baggerseen und Kiesgruben als Fenster in die Eiszeit waren am Nachmittag genauso Thema wie lokale Themen. Dabei ging es insbesondere um die Entwicklung der Kiesgewinnung am Standort Niederrimsingen, in deren Diskussion sich auch die örtliche Bürgerinitiative konstruktiv einbrachte. Thomas Peter, Vorsitzender der Initiative KiWi, betonte die Bedeutung des Dialogs mit allen gesellschaftlichen Gruppen. „Wir können die Aufgaben, die sich stellen nur im gemeinsamen Gespräch lösen“, sagte Peter. 

Nach den Vorträgen der Referenten gab es bei selbstgemachtem Flammkuchen aus dem Hause Peter Gelegenheit zum Netzwerken. 

KiWi-Afterwork in Mannheim: Artenvielfalt und nachhaltige Umweltbildung in Baggerseen 

Beim zweiten KiWi-Afterwork im Februar 2023 kamen – ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein – etwa 40 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Bürgerschaft in das Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen nach Mannheim. Der Veranstaltungstag widmete sich dem Thema Artenvielfalt und wurde im Anschluss an die Vorträge mit einer Führung durch die Sonderausstellung „Die Welt am Oberrhein“ ergänzt, in der Schwarzweißfotografien der Oberrhein-Landschaft ausgestellt sind. 

Wie Thomas Peter im Juli 2022 betonte auch Michael Krieger, stellvertretender KiWi-Vorsitzender, die Bedeutung des Dialogs mit allen gesellschaftlichen Gruppen: „Das einzig wirksame Mittel, um unterschiedliche Interessen zu vereinen, ist Kommunikation und Dialog. Um sowohl für Verständnis als auch für Vertrauen zu werben, möchten wir transparent machen, welchen Beitrag unsere Industrie für Natur und Gesellschaft liefert.“ 

Dafür wurden drei Referent:innen eingeladen, die beim Quarry-Life-Award der Firma Heidelberg Materials dabei waren. So stellten zwei Rangerinnen des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald ein Projekt vor, in dem sie mit Grundschüler:innen erforschten, wie ökologische Zusammenhänge aussehen. Die Kinder pflanzten beispielsweise selbst Bäume, bestimmten Insekten mit Hilfe von Büchern und bereiteten das Gelernte öffentlichkeitswirksam für ihre Schule auf. Im zweiten Vortrag ging es um biologische Untersuchung an einer fischfreien Kiesgrube in Durmersheim. Die Ergebnisse der Forschung zeigten eine höhere Individuenzahl, eine größere Biomasse an Insekten und eine breitere Artenvielfalt in der fischfreien Kiesgrube im Vergleich zu einer Kiesgrube, die Fische beherbergt.  

Den Ausklang und Zeit zum Austausch schufen auch hier ein anschließendes Essen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zahlreiche Besucher:innen beim KiWi-Afterwork in Breisach. 

 

 

 

 

 

 

Nach den Vorträgen in Mannheim ging es durch das Reiss-Engelhorn-Museum.

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