Rekarbonatisierungsanlage eingeweiht: Ein Schritt von vielen zur Klimaneutralität
Unsere Mitgliedsfirma Heinrich Feess GmbH & Co. KG hat eine neuartige Rekarbonatisierungsanlage in Betrieb genommen.
Die Idee, Recyclingmaterial aus Bau- und Abbruchabfällen mit CO2 zu versetzen, um das Klimagas zu mineralisieren und langfristig zu speichern, ist eine tolle Innovation für eine klimafreundlichere Betonproduktion.
Als ISTE gratulieren wir der Firma Feess und ihren Projektpartner neustark und Holcim Süddeutschland GmbH anerkennend: der Mut, die Dinge in die Hand zu nehmen, am Puls der Zeit voranzugehen, mit den Behörden zu verhandeln, Risiko in Kauf zu nehmen und zu investieren ist nicht selbstverständlich.
Doch während solche Innovationen zweifellos ein wichtiger Teil der Lösung sind, dürfen wir nicht vergessen, dass sie mengenmäßig nur ein kleiner Baustein auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung unserer Industrie sind.
Wir brauchen alle Arten von CO2-Senken und CO2-Vermeidung, betonte auch Staatssekretär Dr. Andre Baumann bei der Einweihung. Allem voran bedeutet das den Aufbau von Carbon Capture and Storage (CCUS), sowie der damit einhergehenden Transportinfrastruktur - um für die unvermeidbaren Emissionen der Zementproduktion Verantwortung zu tragen.
Die Zementproduktion ist ein massiver CO2-Verursacher, aber Beton (und der darin enthaltene Zement) ist unverzichtbar für unsere Infrastruktur. Deshalb müssen wir als Branche ständig nach neuen Wegen suchen, Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Die Verantwortung liegt jedoch nicht nur bei der Industrie – auch die Politik muss endlich die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um den klimaneutralen Umbau zu ermöglichen.
Innovationen wie die Rekarbonatisierungsanlage von Feess sind ein guter Schritt, doch wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz – mit einer klaren, pragmatischen Unterstützung durch Politik und Verwaltung. Das Klima wartet nicht, die Zeit zum Handeln ist jetzt.