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6. November 2019

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in der Taus besuchen Schotterwerk der Lukas Gläser GmbH & Co. KG

Über 60 Gymnasiasten der 11. Klasse besuchten am 06.11.2019 das Schotterwerk des ISTE-Unternehmens  Lukas Gläser, um sich mit dem Thema Rohstoffgewinnung zu befassen. Dabei kamen auch die 160-jährige Firmengeschichte und Wissen rund um die Technik nicht zu kurz. Auch der ISTE war mit zwei Referentinnen vertreten, um sein Mitgliedsunternehmen zu unterstützen.

Zunächst begrüßte der Geschäftsführer der Firma Gerald Henkel die Schülerinnen und Schüler in der für die Führung umfunktionierten Werkstatthalle, bevor ISTE-Referentin Dr. Dagmar Kesten die Gruppe mit Informationen rund um das Thema Rohstoffe fütterte.
Dabei standen vor allem die Rohstoffe, die in Baden-Württemberg gewonnen und verwendet werden, im Vordergrund. Ca. 100 Mio. Tonnen mineralischer Rohstoffe werden  hier jährlich gefördert  – statistisch gesehen entspricht das einem Bedarf von 1 Kg Steine pro Stunde je Einwohner  – und nicht nur für den Straßen- und Wohnungsbau eingesetzt. Auch in Medikamenten, Zahnpasta und zwischen Toastbrotscheiben lassen sich mineralische Rohstoffe finden. Fast  500 Werke sind über die Landesfläche von Baden-Württemberg verteilt, die das Land flächendeckend mit verschiedenen mineralischen Rohstoffen  –  abhängig von der jeweiligen Geologie –  versorgen.

Bei den aufwändigen und oft mehrere Jahre dauernden Genehmigungsverfahren für einen neuen Steinbruch oder die Erweiterung einer bestehenden Gewinnungsstätte spielen  auch die Themen Renaturierung und Rekultivierung eine große Rolle. Bevor eine Gewinnung überhaupt möglich ist, wird im Genehmigungsverfahren bereits die Folgenutzung festgelegt.

Mit dem Muschelkalksteinbruch der Firma Lukas Gläser leitet der  Dipl.-Geologe Günter Miksch eine wichtige Rohstoffgewinnungsstätte in der Region Stuttgart. Herr Miksch erläutert den Gymnasiasten, wie die Gewinnung des Muschelkalks und die Verarbeitung in seinem Steinbruch funktioniert und  erklärt, wie wichtig eine dezentrale Versorgung mit mineralischen Rohstoffen und kurze Transportwege – auch für die Umwelt  –  sind.

Anschließend führen Herr Henkel und Herr Miksch die Gruppe in einen extra abgesicherten Bereich des Steinbruchs gegenüber der Abbauwand, damit die Schülerinnen und Schüler das Highlight der Führung aus sicherer Entfernung genießen können – eine Sprengung im Gewinnungsbereich. Tonnen von Gestein, die durch die Sprengung abgehen, waren ein beindruckendes Bild für die Gymnasiasten und Lehrkräfte, die sonst eher die Theorie des Schulalltags kennen. Das durch die Sprengung gelöste Gestein wird sofort in großen Muldenkippern zum Vorbrecher gefahren und im angeschlossenen Schotterwerk zu Gesteinskörnungen aufbereitet, um den Bedarf im Verkehrswegebau bei naheliegenden Baustellen zu decken.
Aber auch der Radlader, in dessen Schaufel fast die Hälfte der Schüler gepasst hätte, begeisterte den ein oder anderen.

Insgesamt konnten die Schülerinnen und Schüler einiges Wissenswertes zum Thema Rohstoffgewinnung mitnehmen, vor allem auch, weil Herr Henkel und Herr Miksch fleißig alle Fragen beantworteten und den Schülern bei näherem Interesse auch ein Praktikum ermöglichen können.