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10. Oktober 2019

Ein GeoKoffer für die Hardtschule in Durmersheim

Es war ein ganz besonderer Anlass, der sämtliche Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Hardtschule in Durmersheim in deren Aula gelockt hatte: die Grund- und Werkrealschule bekam einen GeoKoffer. Die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia Felder war eigens in die Gemeinde am Oberrhein gekommen, um dieses moderne Lehrmittel zu überreichen. Gespendet hatte den 700 Euro teuren GeoKoffer die Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co.KG, die seit fast 120 Jahren in Sichtweite der Schule eine Kiesgewinnungsstätte betreibt. Vertreten wurde das ISTE-und KIWI-Mitgliedsunternehmen von seinen Geschäftsführern Dr. Erwin Kern und Thorsten Volkmer.

Für die Schülerinnen und Schüler begann dieser Schultag unterhaltsam, und zwar mit dem Film „Merkurs Würfel“. Zur gleichnamigen Ausstellung auf Baden-Badens Hausberg hatte der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) einen fetzigen Streifen drehen lassen, der die Geologie des Landes und seine Gesteine ganz ungewöhnlich beleuchtet. „Geologie rockt!“ lautet seine Botschaft, und genau das schien den Jugendlichen auch einzuleuchten, als es galt, nach und nach heimische Gesteine zu identifizieren.

14 von ihnen sind im GeoKoffer in Handstückgröße enthalten. Sie dienen zusammen mit modern präsentiertem Informationsmaterial zur Anschauung und zu Versuchen im Geologie- und Geographieunterricht. Allerdings ist es gar nicht so einfach, Gesteine wie Granit, Gneis, Jurakalk, Muschelkalk und Bundsandstein auch eindeutig zu erkennen. Einfacher ist es da schon bei Posidonienschiefer, Kies und Beton. Durmersheims Bürgermeister Andreas Augustin, der den Schulträger bei der Veranstaltung vertrat, schaffte dies alles jedoch problemlos.

Und auch Regierungspräsidentin Sylvia Felder identifizierte den ihr überreichten Kalkstein als Kind der Schwäbischen Alb. Sie wies insbesondere auf die Bedeutung der Bodenschätze in der Region hin: Der Oberrhein habe das Glück, Europas größte Kieslagerstätte zu sein. Dies trage nicht unerheblich zum Wohlstand bei. Allerdings gelte es auch, achtsam mit diesen Ressourcen umzugehen und einen Ausgleich zu finden zwischen dem Bedarf der Gesellschaft an mineralischen Rohstoffen und Interessen des Umwelt- und Naturschutzes.

Dass dies kein Widerspruch ist, machte ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger klar. Vielmehr böten oftmals Steinbrüche, Kiesgruben und Baggerseen Biotope und Schutzräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wie man sie angesichts intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung anderswo nicht mehr fände.

Lisa und Juliana, die beiden Klassensprecherinnen der 8c, nahmen den GeoKoffer schließlich stellvertretend für die Schule entgegen. Dr. Erwin Kern lud sie und ihre Klassenkameradinnen und -kameraden ein, sich das Kieswerk einmal von Nahem anzuschauen. Schließlich sei man Nachbarn, und die Gewinnung von Kies und Sand gehöre seit Generationen zu dieser Region. Kontakte wie diese zu knüpfen sei auch ein Anliegen der Initiative „KIWI-Kieswirtschaft im Dialog“, bei der sein Unternehmen gerne mitmache.