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26. Juni 2019

14. Technik Tag der Schotterindustrie

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Peter Rombold, Vorsitzender des Güteschutz Naturstein sowie der Fachgruppe Naturstein im ISTE und Dieter Veigel, Geschäftsführer der Gebrüder Zimmermann GmbH, folgte der erste Fachvortrag. Jörg Mändle vom Institut Dr. Haag in Kornwestheim berichtete zu Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau, insbesondere über den technischen Hintergrund, Herstellung und Prüfverfahren, sowie die Verwendung nach den gültigen Regelwerken.

Gerade in Baden-Württemberg gibt es viele Sonderregelungen zur Verwendung regionaler Baustoffe. Güteüberwachung und Qualitätssicherung werden hier, insbesondere durch den Güteschutz Naturstein, hoch gehalten, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Hierbei betonte Mändle vor allem die Wichtigkeit korrekter und produktneutraler Ausschreibungen, da es durch unbegründete technische Anforderungen, die Verwendung veralteter Regelwerke oder deren fehlerhafte Auslegung häufig zu Missverständnissen und zum unnötigen Ausschluss von Bauprodukten, sowie längeren Transportwegen kommt. Auch kursieren veraltete Begriffe, wie zum Beispiel Mineralbeton, welche nicht eindeutig definiert sind und in Ausschreibungen nicht mehr zu verwenden sind.

Dr. Bernd Susset, geschäftsführender Referent der Fachgruppe Recyclingbaustoffe und Boden im ISTE, sowie Geschäftsführer des Qualitätssicherungssystems Recyclingbaustoffe Baden-Württemberg (QRB), referierte zum Umgang mit Bodenaushub und die korrekte Anwendung der Regelwerke wie z.B. die Verwaltungsvorschrift des Umweltministeriums  zur Verwertung von als Abfall eingestuftem Bodenmaterial, Kreislaufwirtschaftsgesetz oder Deponieverordnung, vor allem im Hinblick auf die Verfüllung und Rekultivierung von Steinbrüchen.

Außerdem gab er einen kurzen Ausblick zur geplanten Mantelverordnung des Bundesumweltministeriums. Mit dieser Verordnung soll unter anderem die Verfüllung bundeseinheitlich geregelt werden. Einerseits zeigen Forschungsergebnisse aus Baden-Württemberg, dass der Regierungsentwurf der Bundesregierung hier im Land voraussichtlich gut umsetzbar ist. Andererseits weist insbesondere die geplante Bundes-Bodenschutzverordnung sehr sensible Stellschrauben auf, wie zum Beispiel zusätzliche Einschränkungen in Wasserschutzgebieten, oder ein scharfer Grenzwert für den Organikanteil im Boden. Stellt man diese im kommenden Bundesratsverfahren scharf, würden die Bodenmengen, die in Deponien beseitigt werden müssten, massiv ansteigen. Er appellierte auch an die zahlreichen Vertreter aus der Verwaltung, solche Konsequenzen im Blick zu haben und in den Häusern zu kommunizieren. „Verwaltung und Industrie sitzen hier in einem Boot. Die öffentliche Hand muss als Pflichtiger die Entsorgungssicherheit auf Deponien für Boden zur Beseitigung über mindestens 10 Jahre gewährleisten (was regional schon jetzt nicht mehr der Fall ist)  und ist auf eine funktionierende Verwertung der großen Bodenmassen in Steinbrüchen dringend angewiesen!“ Bisher werden rund 80 % des Bodenaushubs in Steinbrüchen verwertet und nur geringe Mengen auf Deponien beseitigt.       

Im Anschluss an das Seminar lud die Gebrüder Zimmermann GmbH zur Besichtigung des Muschelkalksteinbruchs mit Schotterwerk ein. Dieter Veigel erläuterte die geologischen Besonderheiten der Abbaustätte, sowie die Herstellungsprozesse der verschiedenen Bauprodukte. Ein gemütliches Grillfest mit Kaltgetränken rundete den gelungenen Tag ab und machten des bisher heißesten Tag des Jahres endgültig erträglich.