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26. Juni 2019

Kiesunternehmen ermöglichen Badefreuden, warnen aber vor Übermut

Jetzt beginnt sie wieder, die schöne, warme Jahreszeit, und mit ihr auch das Freizeitvergnügen in den Naherholungsgebieten. Seit jeher bei Jung und Alt beliebte Ziele „vor der Haustür“: Baggerseen. Insbesondere am Oberrhein gibt es zahlreiche von ihnen – doch so schön sie manchmal sind: Sie können für Badende auch zur tödlichen Gefahr werden.

Der Oberrhein ist Europas mächtigste Kieslagerstätte. Hier reihen sich historische und noch in Betrieb befindliche Gewinnungsstätten aneinander. So manche von ihnen ist ganz oder teilweise zugänglich und bietet Menschen Erholung und vielen Tier- und Pflanzenarten Rückzugsraum. Andere aber können Gefahren bergen. Man siegt es Baggerseen nicht an, ob sie für Badende zur Falle werden können. Baggerseen und Badegäste – manchmal sind das gefährliche Liebschaften.
„Wir befinden uns alle in einem Dilemma – auf der einen Seite Erholung und Spaß, auf der anderen Sicherheit“, sagt Thomas Peter, Vorsitzender der Initiative „KIWI – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein“. Er und seine Unternehmer-Kollegen appellieren an die Bevölkerung, Hinweis- und Verbotsschilder unbedingt ernst zu nehmen und zu befolgen: „Baggerseen sind in aller Regel Werksgelände, die nicht unbefugt betreten werden dürfen. Denn hier können durch Material und Maschinen Gefahren lauern, die man erst wahrnimmt, wenn es zu spät ist.“
So seien Baggerseen am Oberrhein in der Regel bis zu 60 m tief. Steilufer und Grundwasserströmungen könnten sie zu lebensgefährlichen Fallen werden lassen. Schwimmbagger, die manchmal auf Jugendliche eine besondere Anziehungskraft ausübten, seien Großmaschinen, deren Nähe es unbedingt zu meiden gelte. Selbst auf Sand- und Kieshalden am Ufer könne es zu Verschüttungen kommen. Peter: „Wir Unternehmer wollen niemandem den Spaß verderben. Aber wir appellieren an die Vernunft aller, nur an freigegebenen Seen und dort nur an freigegebenen Stellen zu baden.“
Sein Kollege Thorsten Volkmer von der Kies und Beton AG in Baden-Baden stimmt ihm zu. „Man muss an Baggerseen grundsätzlich unterscheiden zwischen Badestränden und Badestellen. Badestrände sind überwacht, beispielsweise durch die DLRG. An Badestellen sind Aufenthalt und Schwimmen nur geduldet – hier ist jeder selbst verantwortlich. Ganz zu schweigen von nicht angelegten Uferbereichen. Man kann nur dringend davor warnen, sich in solchen Sektoren aufzuhalten.“
Alois Huber von der HUBER-Bau GmbH & Co. KG, unterstreicht: „Baggerseen werden in vielfacher Weise genutzt: Zur Kiesgewinnung natürlich, dann aber auch durch Angler und Badende, und schließlich auch für den Natur- und Artenschutz. Es ist gar nicht einfach, hier Kompromisse zu finden.

Deshalb unsere Bitte: Beachten Sie Hinweise und Verbote und respektieren Sie unbedingt Absperrungen!“