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23. September 2016

Zwei GeoKoffer für Schulen in Aulendorf und Bad Saulgau

Kies- und Betonwerk Rack unterstützt Geologie-Unterricht durch modernes Lehrmittel

Bescherungen dieser Art gibt es zumeist erst vor Weihnachten; in zwei oberschwäbischen Schulen konnte man sich aber jetzt im Herbst schon über großzügige Spenden eines Unternehmens freuen. Das Störck-Gymnasium in Bad Saulgau und das Studienkolleg St. Johann in Aulendorf erhielten je einen GeoKoffer, gespendet vom Kies- und Betonwerk Josef Rack GmbH, Bad Saulgau. Die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden und Petra Krebs waren bei der Überreichung gerne mit von der Partie.

Heimatkunde und Erdgeschichte der besonderen Art – die vermittelt ein GeoKoffer. Eine Milliarde Jahre Erdgeschichte werden in dem modernen Lehrmittel anschaulich dokumentiert. Neben 14 für Baden-Württemberg typischen Gesteinshandstücken – den Bausteinen des Landes – enthält er Anschauungsmaterial, Experimente und elektronische Unterrichtselemente. Er wurde entwickelt unter Federführung des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) in Zusammenarbeit mit der Umweltakademie Baden-Württemberg, dem Landesverband der Schulgeographen, dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau sowie den Pädagogischen Hochschulen. Drei Jahre Arbeit und 70.000 Euro stecken in dem Projekt.

Petra Krebs MdL zeigte sich am Studienkolleg St. Johann vom Inhalt des GeoKoffers und dessen pädagogischem Konzept denn auch sehr beeindruckt. Der GeoKoffer greife nicht nur erdgeschichtliche, sondern auch ganz aktuelle Themen auf, sagte sie: „Steinbrüche, Kies- und Sandgruben sind wichtige Schwerpunkte der Biodiversität, denn rekultivierte und renaturierte Flächen bieten zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten wertvollen Lebensraum.“

Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des ISTE, stimmte der Parlamentarierin zu. Er machte den Schülern der 6. Klasse deutlich, dass man gar nicht früh genug beginnen könne, Themen wie globale Verantwortung und den Umgang mit Gütern des täglichen Bedarfs zu verknüpfen: „Umweltschutz und verantwortliche Nutzung von Rohstoffen schließen sich nicht aus!“

Schulleiter Klaus Schneiderhan nahm den GeoKoffer mit strahlenden Augen in Empfang. Er bedankte sich beim ISTE für dessen Engagement im Bereich der Bildung und bekräftigte, dass der GeoKoffer ein sehr gelungenes Lehrinstrument sei. „Es ist nicht einfach, an ein derartig komplexes Anschauungsmaterial zum Anfassen und Experimentieren heranzukommen " so Schneiderhan. Christoph Schulz, Mitglied des Stiftungsrates, bedankte sich bei Christoph-Thomas Rack, dem Geschäftsführer des Kies- und Betonwerks Rack, für die großzügige Spende.

Der Unternehmer ließ die Schülerinnen und Schüler des Neigungskurses Geographie und der Klasse 6a dann gerne in die Praxis der Rohstoffgewinnung blicken. Er erläuterte die Herstellung von Beton, der als „Opus cementitium“ bereits beim Bau des berühmten Pantheons in Rom eine wichtige Rolle gespielt habe. Heute sei Beton aus unserem Bauen nicht mehr wegzudenken. Rack beantwortete auch Fragen zum Arbeitsschutz und zu den Arbeitsbedingungen in einer Kiesgrube. Interessiert hörten die Schülerinnen und Schüler, dass die Arbeit im Kieswerk nie langweilig werde. Er konnte vom Fund von Überresten von Mamutstoßzähnen berichten, die über 45.000 Jahre alt sein sollen, genauso wie die Soundanlage von modernen Radladern beschreiben.

Der Unternehmer lud die Geographielehrerin Petra Kaifler und ihre Schüler im Rahmen einer Exkursion in seine Abbaustätte ein. Ein Angebot, welches man begeistert annahm. Auf diese Weise können die Schüler den Weg der Gesteine von ihrer Entstehung bis hin zu ihrer Verwendung als Baustoff nachvollziehen.

Große Freude auch am Störck-Gymnasium in Bad Saulgau

Ähnlich enthusiastisch nahm man auch am Störck-Gymnasium in Bad Saulgau den vom Kies- und Betonwerk Josef Rack GmbH gestifteten GeoKoffer entgegen. Diesen überreichte Andrea Bogner-Unden MdL in Anwesenheit der Bürgermeisterin Doris Schröter. Beide betonten die Bedeutung der Geologie für die Geschichte und die Gegenwart des oberschwäbischen Städtchens. Immerhin profitiere man hier vom Thermalwasser durch eine besonders günstige geologische Konstellation. Die beiden Politikerinnen zollten dem ISTE als Initiator des Projektes „GeoKoffer“ als auch dem stiftenden Unternehmen Anerkennung und Respekt.

Auch die Schülerinnen und Schüler des Klasse 6b des Störck-Gymnasiums lud Christoph Rack zusammen mit ihrer Fachlehrerin Claudia Boss zu einem Besuch seines Unternehmens ein. Nur vor Ort könne man sich ein eigenes Bild des Zusammenspiels von Rohstoffgewinnung und Umweltschutz machen. Durch gezielte Renaturierungen habe man beispielsweise in den letzten Jahren viele unterschiedliche und seltene Tierarten auf dem Gelände des Kieswerks wieder ansiedeln können, die in der ansonsten intensiv genutzten Landschaft keine Chance mehr gehabt hätten.

ISTE Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger freute sich über beide Schulbesuche: „Der GeoKoffer schreibt eine einzigartige Erfolgsgeschichte in unserem Bundesland. Der Industrieverband Steine und Erden hat mit Hilfe seiner Mitglieder inzwischen rund 350 Exemplare an Schulen jeglicher Art vermittelt und verschenkt – das ist ein wunderbarer Kontakt zwischen   Bildungseinrichtungen und Wirtschaft. Irgendwann nämlich werden aus Schüler Azubis oder Studenten, und vielleicht haben sie mit unseren Rohstoffen wieder zu tun in ihrem Leben. Gut, wenn man dann voneinander weiß und sich wertschätzt.“