Zurück
11. und 12. August 2016

Staatssekretär Baumann auf Sommertour

Großes Lob für die Urzeit Weide in Gerhausen und die Renaturierungen im Kalkwerk Istein

Gleich zwei Mitgliedsunternehmen des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) hat der neue Staatssekretär im Stuttgarter Umweltministerium, Dr. Andre Baumann, auf seiner Sommertour durchs Land besucht. Der frühere Landesvorsitzende des NABU ließ sich sowohl auf der Urzeit Weide im alten Steinbruch in Gerhausen auf der Schwäbischen Alb auf den neuesten Stand der Dinge bringen, als auch im Kalkwerk Istein bei Efringen-Kirchen. Dort führten Renaturierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen unter anderem zu einem Weinanbau auf der ehemaligen Gewinnungsfläche. Beide Unternehmen und Projekte lobte Baumann als vorbildlich. Gleichzeitig kündigte er an, dass das Land in den kommenden Jahren seine Rohstoff-Strategie weiterschreiben wolle. Diese sieht eine stärkere Verzahnung zwischen Rohstoffgewinnung und anschließender Nutzung vor, etwa für den Natur- und Artenschutz.

27 Taurus-Rinder und 13 Konik-Pferde leben und weiden inzwischen auf dem 75 Hektar großen Gelände des ehemaligen Steinbruchs Gerhausen der HeidelbergCement AG. Es war der heutige Staatssekretär Baumann, der vor Jahren die Idee hatte, solch ein außergewöhnliches Beweidungsprojekt auch in Baden-Württemberg zu realisieren. Die Tiere bekämpfen auf natürliche Weise die Verbuschung des Areals und leben sich selbst überlassen, wie zu Urzeiten. Um die praktische Umsetzung kümmerte sich vor allem Hans-Georg Kraut, der gerade verabschiedete Werksleiter von HeidelbergCement in Schelklingen. Er überzeugte seine Unternehmensführung vom Sinn dieses beeindruckenden Projektes – ökologisch und ökonomisch.

ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger: „Dies der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren, Politik und Medien für den Beitrag der Steine- und Erden-Industrie zur Biodiversität an diesem praktischen Beispiel zu interessieren und sie zu informieren - das ist für das verantwortliche Unternehmen HeidelbergCement ganz sicher ein Imagegewinn und damit auch ökonomisch relevant. Sein Slogan 'Echt. Stark. Grün.' lässt sich auch hier bestens unter Beweis stellen.“

Baumann lobte Gerhausen und die Urzeit Weide als ein hervorragendes Beispiel für das Zusammengehen von Rohstoff-Gewinnung und Naturschutz. Der Staatssekretär kündigte bei seinem Besuch an, das Land werde seine jüngst formulierte Rohstoff-Strategie weiterschreiben. Es handele sich bei ihr nämlich auch um eine Naturschutz-Strategie. Steinbrüche seien entgegen vieler Vorurteile grüne Oasen für bedrohte Arten. Deshalb wolle man Rohstoff-Gewinnung und Biotop-Verbund besser koordinieren und synchronisieren.

 Vorbildliches auch im Kalkwerk Istein

In der ungewöhnlichen Geschichte des Kalkwerks in Istein bei Efringen-Kirchen wollte sich Staatssekretär Baumann bei seinem Besuch im äußersten Südwesten auf den aktuellen Stand bringen lassen. Vor wenigen Jahren noch kämpfte das Werk um sein wirtschaftliches Überleben, nicht zuletzt wegen Protesten aus der Bürgerschaft. Seine Mitarbeiter fürchteten um ihre Arbeitsplätze. Jetzt – auch nach Übernahme des Werkes durch die belgische Lhoist-Gruppe von der HeidelbergCement AG – arbeitet man sogar an einer Erweiterung der bestehenden Anlage, und zwar ohne Widerstand aus der Bevölkerung.

Baumann kam nicht zum ersten Mal nach Istein. Er war – damals noch als Landesvorsitzender des NABU – zusammen mit ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger vor über zwei Jahren in den Efringen-Kirchener Gemeinderat geladen worden als Experte. Beide sollten Auskunft geben über die Frage, wie sich Rohstoffgewinnung und Natur- und Umweltschutz vertragen.

Dass sie sich bestens vertragen, davon konnten sich alle Gäste des Isteiner Werkes bei Baumanns Besuch überzeugen. Sie lernten nicht nur den industriellen Teil der Anlage mit ihren Brennöfen und dem Leitstand kennen, sie sahen auch die umfangreichen forstlichen Rekultivierungen und Renaturierungen. Wie immer aber war es der Weinanbau an den Hängen des ehemaligen Kalksteinbruchs, der das besondere Interesse der Gäste auf sich zog. Auf neun Hektar wachsen alle Traubensorten, die typisch sind für das Markgräfler Land, und das schon seit über 50 Jahren. Baumann würdigte dies als bemerkenswertes Beispiel für Nachhaltigkeit!

ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger: „Diese beiden Besuche eines hochrangigen Landespolitikers zeigen, dass es sich lohnt, frühzeitig mit allen bei der Rohstoffgewinnung direkt oder indirekt Beteiligten in Dialog zu treten, mögliche Gegnerschaften abzubauen und Kontakte zu pflegen. Nur so gewinnt man ein freundliches und Partnerschaftliches Verhältnis zueinander.“