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27. Juli 2018

Rohstoffversorgung – Thema in der Wirtschaftswoche

Mineralische Rohstoffe – sie bilden mengenmäßig den größten Stoffstrom in unserem Wirtschaftskreislauf, sie sind unverzichtbar für unsere moderne Welt. Und doch finden sie bei weitem nicht die Beachtung in den Medien, die ihnen eigentlich zukäme. Umso erfreulicher, dass jetzt die Wirtschaftswoche in der Ausgabe vom 27.7.2018 das Thema „Rohstoffversorgung“ aufgegriffen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet hat. Anlass bot auch hier die Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), der zufolge in einigen Regionen Deutschlands die Versorgung mit Sand zu einem Problem wird.

Der Bericht schildert die Hintergründe für die „Sandknappheit“: administrative Hürden wie lange Planungszeiträume und Genehmigungsverfahren, zahlreiche Verfahrensbeteiligte, Schutzgebiete, welche einen Abbau verhindern, Probleme mit den Bürgerinitiativen, Personalknappheit in der Verwaltung. Er geht gleichzeitig auf den Bedarf unserer Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Rohstoff Sand und Kies und die Bedeutung einer verbrauchernahen Versorgung ein.

Auch die weitgehend gelösten früheren Konflikte mit dem Naturschutz werden angesprochen. Abbaustätten versteht man heute als wertvolle Biotope, weniger als permanente Wunden in der Natur. Man weiß, dass die heute betriebene Landwirtschaft mit ihrem Nährstoff-, Insektizid- und Pflanzenschutzmitteleinsatz schuld am Artensterben und insbesondere am Insektensterben ist.

Der ISTE hat die Recherchen des Autors aktiv unterstützt, u.a. durch die Anmietung eines Kleinflugzeuges, um Landschaft und Rohstoffgewinnungsstätten auch aus der Luft betrachten und einige ihnen zeitökonomisch besuchen zu können (Urzeitweide,Gerhausen; HeidelbergCement, Werk Schelklingen; NSG Zielfinger Baggerseen; Kiesgrube Krauchenwies-Göggingen und Kiesgrube Maselheim-Äpfingen). Leider wird der Bericht gerade am Beispiel Göggingen dem komplizierten lokalen Konflikt nicht ganz gerecht. Das Sankt-Florians-Prinzip der Bürgerinitiative wird jedoch deutlich. Die Politik muss achtsam bleiben, denn die Summe der Partikularinteressen sind nicht automatisch das Gemeinwohl – und Rohstoffe braucht nicht der Unternehmer, sondern die Gesellschaft für Ihre Bautätigkeit.

Gerne möchten wir Sie auf diesen insgesamt gelungenen Beitrag hinweisen und danken der Wirtschaftswoche und dem Reporter Simon Book, dass das Thema „Rohstoffversorgungssicherheit“ aus dem Schatten in das mediale Licht geführt wurde.

Bericht Wirtschaftswoche vom 27.7.2018 "Ende Gelände" als PDF anschauen und herunterladen.