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9. April 2019

Kieswerksbetreiber Ossola und Erdgas Südwest

Auf dem Baggersee Maiwald in der Gemeinde Renchen bei Achern entsteht derzeit die größte Photovoltaik-Anlage auf einem Baggersee in Deutschland. Nur zwei Prozent der Seefläche werden von den Modulen bedeckt und doch liefert die Anlage rund 800.000 Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr. Davon kann Kieswerksbetreiber Armin Ossola rund zwei Drittel selbst verbrauchen, weil der Lastgang der großen, mit Strom betriebenen Geräte sehr gut zu den Produktionszeiten der Photovoltaik-Anlage passt. Das andere Drittel, das zu Beispiel an den Wochenenden produziert wird, wird ins öffentliche Netz eingespeist und vom Projektpartner Erdgas Südwest direkt vermarktet.

"Durch den Verbrauch des selbst produzierten grünen Stroms kann ich meine Stromkosten deutlich senken und die sowieso vorhandene Baggerseefläche für mehr Klimaschutz nutzen“, erklärt Armin Ossola sein Vorhaben. Denn durch den Umstieg spart er rund 560.000 Kilogramm schädliches CO2 pro Jahr ein. „Mit Erdgas Südwest habe ich hier einen sehr kompetenten Partner gefunden, mit dem ich die Idee entwickelt und umgesetzt habe.“

Unterstützung fand Ossola von Anfang an auch beim Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. „Die Kieswerke benötigen viel Energie. Diese regenerativ zu erzeugen und keine zusätzlichen Flächen zu benötigen, das ist ein wichtiger Beitrag der Branche zum Klimaschutz“, ist Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger überzeugt. Im Gegensatz zu Freiflächenanlagen würden die Anlagen auf einem Baggersee mit keiner anderen Nutzung konkurrieren und die Baggerseen seien ohnehin da. Entlang der Rheinschiene gibt es zirka 150 Baggerseen, die sich im Betrieb befinden. Der Bedarf an Baustoffen wie Sand und Kies ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen und wächst nach wie vor. Pro Einwohner und Jahr müssen rund 10 Tonnen Material der Erde entnommen werden, damit Häuser, Bürogebäude, Straßen, Bahnlinien und Radwege gebaut werden können. Insgesamt werden so jährlich 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen und benötigt. Ziemlich genau entspricht das einem Kilogramm mineralische Rohstoffe pro Einwohner und Stunde.

 

Die Steine- und Erden-Industrie in Baden-Württemberg – www.iste.de

In Baden-Württemberg gibt es rund 500 Unternehmen, die mineralische Rohstoffe gewinnen, weiterverarbeiten oder gebrauchte mineralische Rohstoffe recyceln. Insgesamt geschieht dies in rund 800 Werken mit 15.000 Beschäftigten. Diese Branche erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 5 Milliarden Euro pro Jahr im Land.

Der ISTE wurde bereits sechs Jahre vor dem Land Baden-Württemberg im März 1946 als „Fachverband Steine und Erden Württemberg und Baden e.V.“ gegründet. Seitdem hat er sich zu einem modernen, dienstleistungsorientierten Wirtschafts- und Arbeitgeberverband entwickelt.

OSSOLA GmbH

Hinter dem Namen OSSOLA stehen zwei leistungsfähige Betriebszweige der Bauwirtschaft. Die Baustoffwerke wie das Kieswerk Achern-Maiwald produzieren Baustoffe, die vorwiegend im Straßenbau eingesetzt werden. Asphalt, Kies, Schotter, Sand, Splitt und Transport-Beton sind die Produkte. Der Betriebszweig Straßenbau baut Straßen aller Art und erschließt Bau- und Gewerbegebiete. Die OSSOLA GmbH ist Mitglied im Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V., Ostfildern.

Erdgas Südwest GmbH

Erdgas Südwest ist ein regional verwurzelter und überregional agierender Energiedienstleister mit Sitz in Ettlingen und Munderkingen. Erdgas Südwest folgt mit dem Leitsatz „Natürlich Zukunft schaffen“ der Idee einer nahen und nachhaltigen Energieversorgung mit Strom und Gas. Dabei spielen grüne Gase eine Schlüsselrolle in der strategischen Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. Die Tochtergesellschaften bmp greengas GmbH, einer von Deutschlands größten Biomethanvermarktern, und die Netze-Gesellschaft Südwest mbH, tragen entscheidend dazu bei, dass die Entwicklung solcher Produkte vorangetrieben werden kann. Darüber hinaus engagiert sich Erdgas Südwest über die Initiative ProNatur mit zwei Stellen für ein Freiwilligen Ökologisches Jahr und zahlreichen Projekten zu Biodiversität, Umweltbildung und zu Blüh- und Streuobstwiesen für gelebten Umweltschutz in der Region.