Jürgen Walter MdL überreicht modernes Lehrmittel für den Geographieunterricht
Immerhin gaben sich der Landtagsabgeordnete Jürgen Walter (Bündnis 90 / Die Grünen), der Remsecker Oberbürgermeister Dirk Schönberger, Vertreterinnen des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) sowie der Heinrich Krieger u. Söhne KG die Ehre. Der Anlass: Das ISTE- und KIWI-Mitgliedsunternehmen stiftete dem Gymnasium einen GeoKoffer und trug so dazu bei, dessen Lehrmittelsammlung um ein modernes Utensil für den Geologie- und Geographieunterricht zu bereichern.
14 Bausteine des Landes, in Handstückgröße, zusammen mit modernen Unterrichtsmaterialien versammelt in einem kleinen Koffer – Dr. Dagmar Kesten und Anne Kraus vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) erläuterten den Schülerinnen und Schülern mehrerer Alters- und Klassenstufen die Idee, die sich hinter dem GeoKoffer verbirgt: ihnen ein Gefühl für die Herkunft und für die Bedeutung unserer heimischen Bodenschätze vermitteln. Denn längst nicht alle Erwachsenen wissen etwa um die Menge, welche eine jede Person an Steinen, Sand und Kies benötigt: 1 kg pro Stunde! Und das nicht nur zu Bauzwecken, etwa für Gebäude und Verkehrswege. Auch in so alltäglichen Produkten wie Zahnpasta, Medikamenten und Toastbroten finden sich mineralische Rohstoffe wieder, ebenso in Glas, Computern und Smartphones oder in Papier.
Jürgen Walter MdL, der im Stuttgarter Landtag den Wahlkreis Ludwigsburg vertritt und auch Vorsitzender des Arbeitskreises „Umwelt, Klima und Energiewirtschaft“ ist, erkannte die enorme Einsatzbreite mineralischer Rohstoffe an. Dies sei den wenigsten Menschen bewusst. Aber gerade wegen ihres so breiten Einsatzspektrums und der deshalb benötigten Mengen gelte es, mit mineralischen Rohstoffen sorgsam und wertschätzend umzugehen. Walter verwies auf laufende Forschungen, um etwa den Einsatz von Zement in Beton zu reduzieren oder den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung von Zement zurückzuführen. Hier lägen seiner Ansicht nach noch Potentiale, die auch klimapolitisch bedeutsam seien.
Der Abgeordnete ging auch auf das Themenfeld „Gesteine und Natur“ ein. Er hat im Landtag eine Initiative gegen übermäßige Steinschüttungen in Gärten und Vorgärten gestartet und die baden-württembergischen Kommunen aufgefordert, gegen solche „Gärten des Grauens“ rechtlich einzuschreiten: „Gesteine in Gärten sollten keine Pflanzen ersetzen, Vorgärten sollten naturnah gestaltet werden und Lebensräume für Flora und Fauna bieten.“ Damit kritisiere er aber nicht den maßvollen Einsatz von Natursteinen, etwa für Mäuerchen zur Abgrenzung oder zur Pflasterung von Terrassen. Den GeoKoffer als sinnvolle Ergänzung und Erweiterung des Unterrichts lobte der Politiker ausdrücklich.
Dem stimmte der Remsecker Oberbürgermeister Schönberger zu. Als Vertreter des Schulträgers freute er sich über diese Bereicherung der Lehrmittelsammlung durch so anschauliches Unterrichtsmaterial. Vom ehemaligen Steinbruch in Remseck wusste er zu berichten, dass aus ihm inzwischen ein wunderbares Biotop geworden sei und er seltenen Pflanzen und Tieren neuen Lebensraum biete. Er ermunterte die Schülerinnen und Schüler, sich diese ehemalige Gewinnungsstätte einmal näher anzuschauen. Früher sei es da anders zugegangen. Schönberger: „Daran sieht man die enorme Dynamik, die unsere Gesellschaft prägt.“
Michael Krieger und Torsten Wagler vom ISTE-Mitgliedsunternehmen Heinrich Krieger u. Söhne KG freuten sich, dass ihre Spende so gut ankam. Der GeoKoffer, so sagten sie, sei schon etwas ganz Besonderes und deshalb bei Schulen in ganz Baden-Württemberg auch so begehrt. Krieger stellte sein Familienunternehmen vor. Man handle bei Produktion und Transport ausgesprochen umweltfreundlich, nicht zuletzt, weil ein Großteil des abgebauten Materials mit einer eigenen Binnenschifffahrtsflotte befördert werde. Um dies und die Bedeutung der heimischen Kies- und Sandgewinnung für die ganze Gesellschaft zu erläutern und zu verdeutlichen, engagiere sich seine Firma bei der Initiative „KIWI – Kieswirtschaft im Dialog“, so der Unternehmer.
Torsten Wagler lud Lehrer und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums ein, das Transportbetonwerk des Unternehmens in Remseck zu besuchen. Hier gebe es auch Praktikumsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten.
Dies wiederum kam bei den anwesenden Lehrkräften sehr gut an. Man freue sich nicht nur über den GeoKoffer als neues Hilfsmittel für einen anschaulichen Unterricht, sondern auch über den Kontakt zu einem wichtigen heimischen Unternehmen. Im Namen der Schülerinnen und Schüler bedankte sich Maximilian Carle als Vertreter der SMV bei den Gästen und Sponsoren. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung seien solche Unterrichtsmaterialien wie der GeoKoffer wichtig. Insofern begrüße er aus Schülersicht den „Beginn der Steinzeit“ am Lise-Meitner-Gymnasium in Remseck.