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23. November 2021

24. Steine- und Erdenseminar: Diverse branchenbestimmende Normen und Konzepte kamen im Jahresverlauf zum Abschluss

Das neue Rohstoffkonzept von Baden-Württemberg, die Mantelverordnung sowie die TA Luft bildeten die Schwerpunkte des 24. Steine- und Erden-Seminar des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. und dessen Kooperationspartner Dolde Mayen & Partner und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V.. Die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes mittels Insektenschutzgesetz sowie die Änderung des Klimaschutzgesetzes nebst Photovoltaikpflichtverordnung und die Konfliktlösung im Dialog bei Genehmigungsverfahren waren weitere spannende Themen.

Die oben „genannten Gesetze, Verordnungen, Satzungen und Konzepte werden das weite Tätigkeitsfeld unserer Branche in den nächsten Jahren erheblich mitbestimmen und verändern. Damit die Ziele auch ihre Wirkung erreichen, müssen die Unternehmen und die öffentlichen Stellen an einem Strang ziehen.“ Diese Feststellung Oliver Mohrs, Vizepräsident des ISTE und Vorsitzender des Umwelt- und Rohstoffpolitischen Ausschusses, demonstriert klar wie wichtig auch in Zukunft die gute Kommunikation, Zusammenarbeit und Informationsaustausch aller beteiligten Akteure ist.

Mehr als 90 Teilnehmer:innen verfolgten die, zum zweiten Mal als Onlineveranstaltung, organisierte Tagung. Sie interessierten sich insbesondere für die umfänglichen, praxisnahmen Empfehlungen für Genehmigungsverfahren.

Zuerst hat Martin Eggstein vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft das langersehnte Konzept „Nachhaltige Nutzung mineralischer Rohstoffe in Baden-Württemberg“ vorgestellt. Dieses Konzept bot für die Themen des Tages einen Rahmen, wie es auch für die Rohstoffnutzung des nächsten Jahrzehnts eine Klammer bildet.

Im Anschluss hat Corinna Humpert-Zerulla von der Dekra im Duett mit Dr. Winfried Porsch die spezifischen Neuerungen der TA Luft mit Relevanz für die Steine- und Erden Industrie erläutert. Auch hier ging ein langer Erarbeitungsprozess voraus, der von den Bundesverbänden der Baustoffindustrie kritisch und konstruktiv begleitet wurde.

Darauffolgend wurde der technische Bereich verlassen, das für die Branche so wichtige Thema „Natur auf Zeit“ trat in den Vordergrund. Manuel Sedlak, vom ISTE berichtete über die Verrechtlichung dieses Ansatzes im Insektenschutzgesetz und damit die Aufnahme in das Bundesnaturschutzgesetz.

Hanna Schrage vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat das novellierte Klimaschutzgesetz und die Photovoltaikpflichtverordnung, insbesondere hinsichtlich unserer Industrie und der PV-Pflicht für die Nichtwohngebäude dargestellt.

Den Folgevortrag, welcher vermutlich das komplexeste Thema des Tages aufgezeigt hat, bestritt Dr. Bernd Susset zur Mantelverordnung des Bundes mit Schwerpunktsetzung auf die künftige Verwertung von Böden in Abgrabungen und weiteren abbaustättenspezifischen Regelungen. Es ist erfreulich, dass nun bundesweit einheitliche und auf jahrzehntelanger wissenschaftlicher Arbeit beruhende Verordnungen vorliegen. Dies schafft Rechts- und Handlungssicherheit.

Das letzte Thema wurde gemeinschaftlich von Dr. Piet Sellke, adribo GbR und Jochen Roeder vorgestellt. Das Rohstoffkonzept beinhaltet ein Kapitel zu Kommunikation und Kooperation. Der ISTE hat dies neben den ohnehin bestehenden Aktivitäten der Unternehmen zum Anlass genommen, verschiedenste Involvierte zu Steine-Erden-Vorhaben zu einem Dialog-Beirat einzuladen, der das Thema Öffentlichkeitsbeteiligung bei der rohstoffgewinnenden Industrie aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet. Im Vortrag wurden vor allem die Ergebnisse der Arbeit des Dialog-Beirats dargestellt.

Zum Abschluss des Seminars wurde die Fragerunde zusätzlich rege zum weiteren fachlichen Austausch genutzt.