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22. Dezember 2022

„Sitzmöbel“ fürs grüne Klassenzimmer

Erst im Sommer konnten sich die Schülerinnen und Schüler des dortigen Immanuel-Kant-Gymnasiums über den sensationellen Zuschuss von 15.000 Euro für die Anlage ihres neuen Pausen- und Lernbereichs freuen. Sie hatten bei der Aktion „Schulhofträume“ des Deutschen Kinderhilfswerks die Jury überzeugt und den ersten Preis gewonnen. Ihr Konzept setzte sich gegen 260 Konkurrenten durch. Vorgesehen ist ein Schulgarten, der seinesgleichen sucht: nachhaltig gestaltet mit zahlreichen Gemüsebeeten, eine Magerrasenhügel, mit Insektenhotels und Wetterstation, einem Feuchtbiotop, einem Barfußpfad und auch mit einem grünen Klassenzimmer. Doch Klassenzimmer sollten auch möbliert sein. Es galt also, Möbel zu finden, welche harte Nutzungsbedingungen erfüllen. Sie müssen Sommer und Winter, Sonne und Regen und natürlich hunderten von Schülerinnen und Schülern trotzen, also wetterfest, pflegeleicht und strapazierfähig – in einem Wort: nachhaltig - sein. Wo man solche Möbel findet? Ganz einfach: in heimischen Steinbrüchen natürlich.

Mitgliedsunternehmen STORZ unterstützt Tuttlinger Gymnasium

Also wandten sich die Schülerinnen und Schüler an die Vertretung der baden-württembergischen Rohstoffunternehmen, den Industrieverband Steine und Erden in Ostfildern. Ob der ISTE hilfreich sein könne? Und ob er konnte! Er verwies nämlich gleich zurück an eines seiner langjährigen Mitgliedsunternehmen vor Ort: an STORZ. Natürlich konnte das Tuttlinger Familienunternehmen helfen. Unter Nachbarn ist so etwas außerdem selbstverständlich. Zuständig für alles rund ums Thema Baustoffe zeichnet bei STORZ Bereichsleiter Christian Rebmann. Als dieser sich das ambitionierte Schulgarten-Projekt schildern ließ, war er genauso erstaunt wie begeistert: „Meine Schulzeit liegt noch nicht so furchtbar lange zurück, aber so etwas Tolles gab es damals nicht“, sagt er. „Bei solch einem Projekt sind wir gerne dabei!“

„Dabei sein“ bedeutet in diesem Fall: Sitzmöbel besorgen. Und zwar solche aus Muschelkalk, aus Granit, aus Gneis, aus Buntsandstein und aus Jurakalk. Rebmann: „Die ersten vier Gesteinsarten konnten wir nicht selber anbieten, sondern wir mussten sie aus anderen heimischen Steinbrüchen beziehen. Aber den Jurakalk steuerten natürlich wir bei!“ Und so kam es, dass Anfang Dezember die Schülersprecher*innen Clara, Linda und Abinash gemeinsam mit zwei Lehrerinnen ins STORZ-Schotterwerk in Neuhausen ob Eck eingeladen wurden. Zusammen mit Ausbildungsleiter Herbert Aggeler führte sie Christian Rebmann persönlich durchs Werk. Hier erlebten sie, wie aus dem 150 Mio. Jahre alten Jurakalk Rohstoffe des täglichen Bedarfs gewonnen und gefertigt werden.

Vom Rohstoff zum Alltagsgegenstand

Vom Schotter, wie man ihn zum Straßenbau benötigt und wie er in Neuhausen produziert wird, bis hin zu Zuschlagstoffen für Lebensmittel, Futtermittel und Kosmetika. Es scheint die jungen Besucherinnen und Besucher schon beeindruckt zu haben, dass auch jede und jeder von ihnen ein Kilogramm Steine pro Stunde benötigt. Aber aus dem Jurakalk Oberschwabens lassen sich eben auch die vom IKG benötigten Sitzmöbel anfertigen. Und deshalb durften sich die Gäste die Jurakalk-Blöcke für ihr künftiges grünes Klassenzimmer vor Ort individuell aussuchen. Rebmann: „Es ist ein Vergnügen mitzuerleben, mit welchem Engagement und mit welcher Motivation diese Schülerinnen und Schüler zusammenhalten und gemeinsam ihr Schulgarten-Projekt verwirklichen. Wir sind gerne bereit, auch künftig dem IKG zu helfen, wo wir es nur können.“ Inzwischen sind alle Steine und Gesteinsarten ans Tuttlinger Gymnasium geliefert. Zu Beginn des Jahres will man sie im Außenbereich zum grünen Klassenzimmer arrangieren.