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22. März 2023

Rohstofftag 2023 des UM: "Ohne heimische Rohstoffe geht es nicht"

Zumeldung des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) zur Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zum Rohstofftag 2023 > Link zur Pressemitteilung

Rohstoffindustrie Baden-Württembergs stellt sich den aktuellen Herausforderungen einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft und präsentiert aktuelle Projekte

Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger: „Baustoffrecycling ist mit einer Quote von 90 Prozent keine Zukunftsmusik. Sie ist mit einer regionalen Rohstoffgewinnung bereits seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft, die sich durch kurze Transportwege auszeichnet.“

Beißwenger verweist auf den Bedarf der Gesellschaft: „Ohne unsere heimischen Rohstoffe – egal ob Primär- oder Sekundärrohstoff – werden wir die massiven Herausforderungen unserer Gesellschaft nicht ‚erbauen‘ können. Denken wir nur an die Energiewende oder den dringend benötigen Wohnraum.“

STUTTGART – Auf dem Rohstofftag Baden-Württemberg am 22.3.23 wurden die Herausforderungen der heimischen Rohstoffgewinnung unter dem Blickwinkel der damit befassten Akteure aufgezeigt und diskutiert.

Im Themenblock Bedarfslage, rohstoffgeologische Potenziale und Ressourceneffizienz wird der Bogen von der heimischen Geologie, der landesplanerischen Rahmensetzung über die Bedarfslage bis hin zu Recycling- und Substitutionsaktivitäten der Industrie gespannt. Die heimische Steine- Erden-Industrie sowie die Bauwirtschaft halten über 90% des anfallenden Bauschutts und Straßenaufbruchs im Kreislauf und schonen somit heimische Lagerstätten. Diese Lagerstätten sind für die Zukunft jedoch weiterhin unersetzlich, um die Nachfrage nach mineralischen Baustoffen und Industriemineralen zu decken.

Der Themenblock nachhaltige Sicherung, Aufsuchung und Gewinnung stellt dar, in welchem Rahmen die eine nachhaltige Bedarfssicherung mit Rohstoffen in Baden-Württemberg für die Gesellschaft erfolgt. Im Fokus steht hierbei die Lenkung auf möglichst konfliktarme Flächen sowie auf eine dezentralen Rohstoffgewinnung mit kurzen Wegen zum Ort der Verwendung. Ein Mehrwert entsteht auf den Flächen der Rohstoffgewinnung für den temporären Biotop- und Artenschutz sowie für die Erzeugung von Elektrizität durch Photovoltaikanlagen, z.B. auf Baggerseen oder Rekultivierungsflächen. Erfahrungen dazu wurden auf dem Rohstofftag präsentiert.

Zentrales Thema zur Reduzierung des CO₂-Footprints in der Baustoffherstellung sind die Entwicklung neuer emissionsarmer Bindemittel sowie verschiedener Maßnahmen zur Erreichung der Kllimaneutralität, insbesondere in der Zementherstellung, Stichwort: CCU (Carbon Capture and Usage, Nutzung des CO₂ als chemischer Grundstoff z.B. zur Herstellung von E-Fuels) und CCS (Carbon Capture and Storage, Endgültige Speicherung des CO₂ in z.B. ehemaligen Gas- und Ölfeldern in Norwegen). Auch das wurde auf dem Rohstofftag präsentiert.

Thomas Beißwenger: „Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an Lösungen zur Klimaneutralität. Das wird zum Beispiel am Forschungsprojekt catch4climate im Zementwerk in Heidenheim-Mergelstetten deutlich, wo eine Pilotanlage zur Filterung von CO₂ aus dem Abgasstrom gebaut wird.“ Er fügt an: „Die Anlage dient zur Erforschung der technischen Rahmenbedingungen für eine großtechnische Anlage. Für den Transport des abgeschiedenen CO₂ entweder zu einer Raffinerie oder zur endgültigen Ablagerung ist eine entsprechende Infrastruktur notwendig. Diese bereitzustellen, ist eine wichtige Aufgabe der Landes- und Bundesregierung für die kommenden Jahre.“

Quelle: ISTE