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17. Mai 2019

ISTE und seine Mitgliedsunternehmen unterstützen Renaturierungsprojekt im Landkreis Ludwigsburg

Wasserbüffel weiden jetzt in der Bottwaraue

Das Projekt, von der Umweltstiftung NatureLife-International ins Leben gerufen und von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement getragen, wurde auch vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) und fünf seiner Mitgliedsunternehmen gefördert.

Über Naturbewahrung und Umweltschutz werde viel geredet, aber letztlich zu wenig getan, sagte Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International, beim Start der praktischen Phase des Beweidungsprojekts mit Wasserbüffeln im Bottwartal. „Das dramatische Artensterben vor der eigenen Haustüre, welches noch von den Auswirkungen des Klimawandels verstärkt wird, erfordert neue Strategien im Landschaftsmanagement und der Naturbewahrung, weil wir mit alten Konzepten nicht mehr vorankommen“, betonte Hutter. Deshalb sei es Ziel, durch die Beweidung mit den dafür bestens angepassten Wasserbüffeln vielfältigere Feuchtstrukturen zu schaffen und gefährdeten Arten wie Libellen, Heuschrecken, verschiedenen Amphibienarten und Vögeln, wie Kiebitz und Bekassine wieder eine Heimat zu geben.

Das Beweidungsprojekt in der Bottwaraue trifft lokal und regional auf hohe Resonanz. Felix Graf Adelmann, Zweiter Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege und Naturschutz durch Beweidung im Bottwartal e.V., dankte dem Schirmherrn des ehrgeizigen Modellprojekts, dem Ludwigsburger Landrat Dr. Rainer Haas, sowie den Projektmanagern Gerhard Fahr und Landwirt Andreas Weigle. Dies sei eine breite Öko-Allianz. Das Projekt sei von der ersten Idee über den gemeinsam mit dem Comedian Christoph Sonntag umgesetzten Drei-Burgen-Sonntag bis zum jetzigen Start der praktischen Projektphase nahezu zehn Jahre lang vorbereitet worden. „Es ist bewundernswert, dass alle bei der Stange geblieben sind“, sagte Felix Graf Adelmann. Eigentlich könne man sich solche langen Planungs- und Umsetzungsprozesse gar nicht mehr leisten.

Man brauche mehr denn je angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens das breite gesellschaftliche Engagement, da Naturbewahrung eine Sache der gesamten Bevölkerung sei, die durch erlebnisreiche Landschaften davon auch täglich profitiere, sagte Landrat Dr. Rainer Haas. Naturschutz sei nicht nur eine Sache von Naturschutzbehörden oder Verbänden, sondern sollte alle interessieren.

Dem stimmte Dr. Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter der Wolff & Müller-Firmengruppe und Vorsitzender der Wolfgang Dürr Stiftung, zu. Naturschutz gehöre zur gesellschaftlichen Verantwortung der Wirtschaft. Er machte deutlich, dass sowohl für ihn selbst als auch für die anderen Förderer gerade der Beitrag für die Heimat und die Verbindung von Mensch, Kultur und Natur ausschlaggebend für das Engagement sei: „Mit NatureLife konnten wir wertvolle Urwaldbereiche in Südostasien retten. Mit der Unterstützung des Modellprojektes im Bottwartal machen wir auch im Heimatraum das umfassende Nachhaltigkeitsengagement der Wolff & Müller-Firmengruppe sichtbar.“

Den Unternehmen der Steine- und Erden-Industrie liegt eine intakte Natur mit einer großen Artenvielfalt am Herzen“ ergänzt Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des ISTE. „Unsere Gewinnungsstätten sind – über das ganze Land verteilt – Hotspots der Biodiversität. Deshalb ist es nur folgerichtig, wenn sich der Verband als Ganzer und zusätzlich regional Mitgliedsunternehmen bei solch einem vorbildlichen Projekt beteiligen und engagieren.“ Das Projekt unterstützen neben der Wolfgang Dürr Stiftung / Wolff & Müller Unternehmensgruppe (Stuttgart) auch die Rombold & Gfröhrer GmbH & Co KG (Ditzingen), die Klöpfer GmbH & Co KG (Winnenden), die KE Kies und Schotterwerke Mundelsheim GmbH & Co KG, die Schotterwerke Markgröningen GmbH & Co KG sowie die Gbr. Zimmermann GmbH, (Vaihingen/Enz).

Beißwenger verweist in diesem Zusammenhang auf das Beweidungsprojekt der HeidelbergCement AG bei Schelklingen / Gerhausen, wo Taurusrinder und Konikpferde wild leben, eine Verbuschung der Landschaft verhindern und für eine größere Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen sorgen. „Solche Beweidungsprojekte haben Vorbildcharakter und bringen uns eine urtümliche und prähistorische Landschaft wieder zurück.“