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21. September 2018

Einweihung und Tag der offenen Tür im RC-Hof Sindelfingen

Es ist eine ungewöhnliche Kooperation zwischen zwei Mitgliedsunternehmen des ISTE, und sie weist in die Zukunft: Die ARGE Feess/Unternehmensgruppe Geiger hat jetzt den Recycling-Hof Sindelfingen mit einem Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht. Die beiden Unternehmen betreiben die Einrichtung als Annahme- und Umschlagstelle für Erd- und Abbruchmaterialien und bieten insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen aus dem näheren und weiteren Umfeld des Baugewerbes ein gezieltes Spektrum an Entsorgungs- und Versorgungsdienstleistungen an.

Auf dem Gelände werden im wesentlichen Bauschutt und Beton gelagert sowie mittels Sieb- und Brechanlagen zu hochwertigen Recyclingbaustoffen aufbereitet. Dadurch können sie beispielsweise im Straßenbau wieder dem Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Darüber hinaus dient der RC-Hof Sindelfingen als Umschlagplatz/Zwischenlagerplatz zur Deklaration für Böden der Klassen Z0 bis Deponieklasse DKI.

Für den Industrieverband Steine und Erden überbrachte Dr. Bernd Susset, geschäftsführender Referent der Fachgruppe Recyclingbaustoffe und Boden und Geschäftsführer des QRB (Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg e.V.), die Grüße. Er betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Regionalität und Kreislaufwirtschaft für die Steine- und Erden-Industrie: „Unsere Branche steht für heimische Rohstoffe, heimische Märkte, dezentrale Strukturen und kurze Transportwege sowie für nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Ressourcen.“

Susset sprach insbesondere Walter Feess seine Anerkennung für dessen Engagement zur Förderung des R-Betons aus. Feess hatte im Jahre 2016 den Deutschen Umweltpreises aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck entgegennehmen können. Susset warnte jedoch vor falschen politischen Erwartungen. R-Beton sei zwar ein wichtiger zusätzlicher Verwertungsweg, könne aber keine Deponien ersparen, weil die Ausgangsmaterialien, wie sortenreiner Beton oder Ziegel, auch bisher schon gut recycelt werden können. Man solle hier nicht auf politisches Wunschdenken hereinfallen: „Alle mineralischen Rohstoffarten und sämtliche Verwertungswege werden in Zukunft weiter dringend benötigt. Wir, die Steine und Erdenbranche, egal ob rund, eckig, neu oder gebraucht, sitzen alle in ein und demselben Boot und deshalb im ISTE unter einem Dach!“

Der ISTE-Referent lobte die schnelle Genehmigung der Anlage durch Stadt und Landkreis. Er appellierte an die öffentlichen Auftraggeber, künftig konsequent produktneutral auszuschreiben und Recyclingbaustoffen bei ihren Projekten die verdienten Chancen zu geben.