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2. und 3. September 2021

Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, Schweiz Euroschotter-Tagung 2021

Nachdem die Euroschotter-Tagung im Jahr 2020 den Restriktionen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, konnte sie dieses Mal wie geplant von 2.-3.9.2021 im Seminarhotel Kothmühle in Neuhofen an der Ybbs stattfinden. Nach der langen Pause war es umso erfreulicher, dass sich mehr als 50 Interessierte aus Baden-Württemberg, Bayern, der Schweiz und Österreich zur Tagung eingefunden haben, um das Generalthema Kreislaufwirtschaft, Recycling und Rohstoffstrategien mit einer Vielzahl von Fachvorträgen und intensiven Diskussionen zu beleuchten.

Nach der Eröffnung durch FmR-Vorsitzenden Johann Eder stand der 1. Tagungstag unter dem Motto „Recycling – Königsweg aus der Rohstoffklemme? Was will die Politik, was erlaubt die Verwaltung, was können die Unternehmen?“.

Rainer Irschik (NÖ Straßenbaudirektor-Stellvertreter) startete mit seinem Impulsvortrag zur „Politischen Agenda für mehr Recycling“. Einen Einblick in das Gebiet „Recycling im Straßenbau“ gab Wolfgang Ablinger von der Magistratsabteilung 28 der Stadt Wien (Straßenverwaltung und Straßenbau). Giovanni Barbarani (Holcim Kies und Beton AG) war der Veranstaltung online zugeschaltet und lieferte den Anwesenden in seinem Impulsreferat einen Überblick über die „Situation des RC-Betons in der Schweiz – Erfahrungen und Ausblick“.

Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt, in der Standpunkte zur Bedeutung des Recyclings im Hinblick auf Ressourcenschonung, technische Möglichkeiten und Verfügbarkeiten ausgetauscht wurden. Neben den Herren Irschik, Ablinger und Barbarani stellten sich auch Unternehmensvertreter aus Bayern (Klaus Schneider), Baden-Württemberg (Walter Feeß) und Österreich (Kurt Bernegger) der von Bernhard Kling (Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden) geleiteten Diskussion.

Kernaussagen waren, dass sich die Rohstoffbranche nicht vor dem Recycling „zu fürchten braucht“, weil trotz Steigerung des Recyclings auch zukünftig zur Deckung des Bedarfs immer primäre Rohstoffe erforderlich sein werden, Recycling in Ergänzung zur Primärrohstoffgewinnung zur Ressourcenschonung beiträgt und es zur Förderung der Kreislaufwirtschaft entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen braucht, die den Unternehmen Rechtssicherheit bieten.

Am 2. Tag der Fachtagung stand ein interessantes Vortragsprogramm zum Thema „Technische und wasserwirtschaftliche Anforderungen an Recyclingbaustoffe und Rohstoffstrategien der Länder“ auf der Tagesordnung.

Den Start machten Bernhard Kling und durch Online-Zuschaltung Bernd Susset (Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg) mit einem Vortrag über „Anforderungen an RC-Baustoffe – umweltrelevante & technische Eigenschaften in Deutschland und Europa“. Die österreichischen Anforderungen wurden von Roland Starke (BM für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Innovation und Technologie) beleuchtet. Abgerundet wurde das Thema von Wolfgang Stanek (Umwelt Wissen Ingenieurbüro Stanek) mit seinem Referat über „Recycling – Umsetzung in und Erfahrung aus der Praxis“.

Anschließend wurde von den teilnehmenden Ländern zu den jeweiligen Rohstoffstrategien referiert. Robert Holnsteiner (BM für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus) gab einen umfangreichen Einblick in die Österreichische Rohstoffstrategie 2030, die demnächst veröffentlicht werden soll. Ipek Ölcüm (Bundesverband Mineralische Rohstoffe) schloss mit den Ausführungen zur Deutschen Rohstoffstrategie an, bevor Thomas Beißwenger (Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg) einen Überblick zum Rohstoffkonzept Baden-Württemberg gab. Den Abschluss machte Robert Nothnagel (Verband Schweizerischer Hartsteinbrüche), der über die Strategie zur Rohstoffversorgung der Schweiz berichtete und insbesondere auf das Problem der langen Verfahrensdauern und damit verbunden der Genehmigungsknappheit hinwies.

Am Nachmittag stand der Betriebsbesuch bei der Firma Bernegger GmbH in Molln auf dem Programm, wo die Teilnehmer von Firmenchef Kurt Bernegger herzlich willkommen geheißen wurden. Nach einer Vorstellung des Unternehmens und der Tätigkeitsbereiche, konnten sich die Teilnehmer bei einer Werksführung und Besichtigung der Granulieranlage selbst ein Bild von dem Vorzeigeunternehmen machen.

Anschließend stand ein weiteres Highlight bevor – mit Kleinbussen wurden die Teilnehmer durch den 3,5 Kilometer langen Elfi-Tunnel auf die, auf 1.200 Metern gelegene, hauseigene Hütte am Steinbruch Pfaffenboden gebracht. Am Berg wartete eine köstliche Bewirtung durch die Mitarbeiter der Firma Bernegger mit Fingerfood, gutem Wein und allem was das Herz begehrt. Der Abend fand im angrenzenden Alexandra-Stollen (einer ehemaligen Radlader-Garage) einen gemütlichen Ausklang. Herzlichen Dank an die Firma Bernegger für die Gastfreundschaft!

Die nächste Euroschotter-Tagung findet von 15.-17.9.2022 in der Schweiz statt.