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23. Mai 2017

Alte Gesteine und frische Informationen

Rund 230 Millionen Jahren hat der Muschelkalk hinter sich, den die bmk Steinbruchbetriebe GmbH & Co. KG in ihrem Werk in Talheim gewinnen. Ein schöner Kontrast zu den aktuellen und frischen Informationen, welche die wohnungsbaupolitische Sprecherin der Grünen und Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Heilbronn, Susanne Bay, auf Einladung des ISTE und der bmk bei ihrem Besuch bekam. Die gelernte Verwaltungswissenschaftlerin war in den 80er Jahren in Ausbildung in der Gemeinde Talheim und damals zum letzten Mal im Steinbruch. Zeit also, alte Kenntnisse  aufzufrischen.

Anlass dazu gibt es genug. Denn was die meisten nicht wissen: Die Rohstoffbranche ist der Industriezweig mit den kürzesten Transportwegen. Solch schwere Lasten befördert man nicht über weite Strecken – das wäre ökologisch und ökonomisch nicht zu vertreten. Rohstoffabbau ist also eine regionale Angelegenheit. Das vermeidet hohe Kosten und transportbedingte Emissionen. Und es gibt noch weitere Vorteile.

25,4 Mio.to „Boden und Steine“ – so heißt der Abfallschlüssel - müssen in BW jährlich deponiert oder als Verfüllmaterial verwertet werden. Man denke an große Baustellen und Infrastrukturmaßnahmen. Hier sind ortsnahe Verfüllmöglichkeiten besonders wichtig und sinnvoll. Auf dem Verfüllkörper kann dann anschließend Land- und Forstwirtschaft (Rekultivierung) oder auch Naturschutz (Renaturierung) betrieben werden.

Naturschutz ist auch als „Zwischennutzung“ von Bedeutung. Es entstehen so an vielen Stellen des Landes auf Magerflächen Biotope, die ihresgleichen suchen. Als Trittsteine übers Land verteilt erfüllen sie wichtige Funktionen beim Erhalt der Artenvielfalt in Fauna und Flora. Die Dezentralität des Rohstoffabbaus ist also ganz wichtig für einen aktiven Natur- und Klimaschutz. Der Steinbruch in Talheim ist dafür ein gutes Beispiel. Der dort gewonnene Muschelkalk hat es nicht weit bis zu seiner Verarbeitung auf Baustellen im Großraum Heilbronn – es sind nur wenige Kilometer.

Solche Informationen also bekam die Politikerin von bmk-Geschäftsführer Baptist Schneider, dem Technischen Leiter Dr. Peter Antweiler und dem Verkaufsleiter Franz Balasch. Sie erläuterten auch die Materialströme und betriebsspezifische Themen wie die Blockwarenproduktion. Als Höhepunkt des Informationsbesuches führte man schließlich die wohldosierte Sprengung einer Wand im Abbau durch. Und auch hier gab es interessante Zahlen: Wenn durch eine Sprengung wie diese 930 Kubikmeter Gestein gelöst werden, sind das rund 2000t. Diese Sprengung ist der Jahresbedarf von rund 200 Menschen in Baden-Württemberg (10 to / Jahr) oder der Tagesbedarf von rund 80.000 Menschen (24 kg / Tag und Einwohner).

Susanne Bay zeigte sich sehr beeindruckt von dem mit rund 50 ha größten Natursteinbruch in Baden-Württemberg, der den Raum Heilbronn sehr verbrauchsnah mit Betonzuschlagsstoffen und Gesteinskörnung versorgt. Informationen über die Aktivitäten der retrolith und der HBR, die zur bmk-Gruppe gehören, rundeten den Besuch ab.