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14. Januar 2022

Zwei GeoKoffer für die DHBW Mosbach - Minister Peter Hauk überreicht der Hochschule modernes Geologie-Lehrmittel

Doppelt genäht hält besser! Das dürfte man sich gesagt haben bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach. Die DHBW bekam jetzt gleich zwei Geokoffer - gesponsert durch Bau- und Rohstoffunternehmen aus ihrem regionalen und akademischen Einzugsbereich. Überreicht wurden diese beiden modernen Geologie-Lehrmittel von keinem Geringeren als dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), der auch gleichzeitig diesen Wahlkreis im Stuttgarter Landesparlament vertritt. Die GeoKoffer will man im Studiengang Bauingenieurwesen und speziell in den Bereichen Tiefbau und Geotechnik einsetzen.

Theorie und Praxis in Lehre und Ausbildung zusammenführen - dies sei der vornehmliche Zweck einer dualen Hochschule. Die Rektorin der DHBW, Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, legte bei ihrer Begrüßung insofern großen Wert auf die intensiven Beziehungen ihrer Hochschule zu Wirtschaftsunternehmen und zur Berufspraxis. Gerade diese Kombination aus Lehre und beruflicher Ausbildung sei ausgesprochen begehrt. Die DHBW verzeichne beim Bauingenieurwesen mehr als doppelt so viele Bewerbungen von Studieninteressierten, als sie Ausbildungsplätze anbieten könne. Eine mit Blick auf Finanzmittel nicht zu überhörende Botschaft in Richtung der Landesregierung.

Der intensive Kontakt zur heimischen Wirtschaft machte sich insofern bezahlt, als gleich zwei Partnerunternehmen der DHBW jeweils einen GeoKoffer sponserten: die Heinrich Feess GmbH und Co KG aus Kirchheim unter Teck sowie die Harsch Bau Gmbh und Co KG aus Bretten. Alexander Feess und Mario Harsch, die ihre Firmen vertraten, konnten sich schon häufig über diese funktionierende Kooperation mit der Hochschule freuen. Fast 30 Bauingenieure haben ihre Unternehmen in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit der DHBW ausgebildet. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Ein fundiertes geologisches Wissen gehört bei dieser Ausbildung natürlich dazu.

Dass auch er über solch ein Wissen verfügt, stellte Minister Peter Hauk unter Beweis. Als Ressortchef für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Stuttgarter Kabinett hätte er zuständigkeitshalber eigentlich nicht die meisten der 14 Handstücke im GeoKoffer identifizieren können müssen. Als diplomierter Forstwirt allerdings konnte man ihm in Sachen Standortkunde nicht viel vormachen. Dazu gehört eben auch die Kenntnis der Geologie des Untergrundes, auf welchem Wald wächst.

Übertragen auf aktuelle Fragen des Bauens sah der Minister keineswegs Widersprüche zwischen mineralischen Rohstoffen und den aus ihnen entstehenden Baumaterialien sowie nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Holz. „Die beiden ergänzen sich bestens - und das schon seit Jahrtausenden“, sagte er. Für ihn gehöre hybridem Bauen die Zukunft, welches die Vorteile beider Werkstoffe nutzt und intelligent zusammensetzt.

Angesichts zunehmender Nutzungskonkurrenz, wenn es um Infrastruktur- oder Wohnbau, aber auch um Einrichtungen der Energiewende wie etwa Windkraftanlagen geht, plädierte Hauk für intensive und umfassende Aufklärung der Bevölkerung. „Man kann nicht die Energiewende begrüßen und gleichzeitig gegen Solar- oder Windkraftanlagen in seinem Umfeld sein“, meinte der Minister und lobte insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit des ISTE.

Dessen Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger, der den GeoKoffer und seine Entstehungsgeschichte vorstellte, unterstrich die Bedeutung von Dialogen und Gesprächen mit allen Beteiligten bei der Gewinnung mineralischer oder biologischer Rohstoffe: „Breite Akzeptanz zu erzielen gehört zu den ganz großen gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit. Ohne Rohstoffgewinnung mit Augenmaß und ohne eine funktionierende Kreislaufwirtschaft werden wir unseren Wohlstand nicht erhalten können“, sagte er. Dazu zähle auch, durch dezentrale Verteilung von Abbaustätten für kurze Transportwege zu sorgen und den Menschen immer wieder vor Augen zu führen, wie sehr sie auf mineralische Rohstoffe angewiesen sind.

Dies führte der ISTE-Film „Ein Kilogramm pro Stunde“ informativ und unterhaltsam vor Augen. Diese Menge an mineralischen Rohstoffen verbraucht statistisch nämlich jeder Bundesbürger innerhalb von 60 Minuten.

Den Studierenden in Mosbach dürfte dieser ungewöhnliche Anlass künftig geologische Theorie und praktischen Nutzen sinnfällig vermitteln. Ihre beiden neuen Geokoffer werden jedenfalls ab sofort in den Vorlesungen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach zum Einsatz kommen.