Zurück
12. Januar 2016

Tierischer Einsatz für biologische Vielfalt – beispielhafte Zusammenarbeit von Naturschutz und Rohstoffindustrie

„Das Pilotprojekt im Steinbruch Gerhausen/Beinigen ist ein Musterbeispiel dafür, wie Naturschutz und Rohstoffindustrie gut und erfolgreich zusammenarbeiten können", sagte der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann anlässlich des Vor-Ort-Termins am 31.10.2015 mit Landwirtschaftsminister Alexander Bonde auf dem Gelände der HeidelbergCement AG. „Hier stehen Ökonomie und Ökologie Seite an Seite und zeigen, wie Nachhaltigkeit funktioniert", ergänzte Baumann.

Der NABU hat dieses für Baden-Württemberg einzigartige Projekt als Ideengeber und Kooperationspartner neben dem Geopark Schwäbische Alb und dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) begleitet. Dessen Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger stellte denn auch zufrieden fest: „Dieses in Baden-Württemberg einmalige Beweidungsprojekt zeigt, dass die Steine- und Erden-Industrie aktiven Artenschutz betreibt und Lebens- und Überlebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen schafft."

Seit 2012 leben Konikpferde und Taurusrinder ganzjährig auf der „Urzeit Weide" im stillgelegten Teil des Steinbruchs Gerhausen/Beiningen. Die ursprünglichen Wildtiere verhindern, dass das Gelände zuwuchert und schaffen so Lebensraum für all jene Tiere und #Pflanzen, die viel Licht, Wär me und eine aufgelockerte Vegetationsstruktur brauchen. „Tümpel, Magerrasen und Kalkböden bieten Gelbbauchunke und Kreuzkröte, verschiedenen Libellenarten, Heidelerche und Steinschmätzer sowie Enzian, Steinkraut und Orchideen ein Zuhause", erläuterte der NABU-Vorsitzende Baumann. Damit leisten die tierischen Gebietspfleger einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Baumann: „Steinbrüche und Kiesgruben schaden der Natur nicht zwangsläufig, auch wenn sie weithin sichtbare Wunden in die Landschaft schlagen. Oftmals kommen gerade dort seltene und streng geschützte Arten vor, die auf Felswände, neu entstandene Tümpel und Pfützen oder unbewachsene Flächen angewiesen sind."

Beißwenger betonte, dass die über 500 im ISTE organisierten Unternehmen Abbaustätten im ganzen Land betrieben: „Die Verteilung ist ausgesprochen wichtig, denn sie sorgt nicht nur für regionale Biotope als Trittsteine für einen flächendeckenden Artenschutz. Sie garantiert auch kurze Transportwege zu den Verbrauchern der Rohstoffe, und diese kurzen Wege wiederum sind ein aktiver Beitrage zum Klimaschutz."