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23. November 2017

Heimische Rohstoffe für den heimischen Wohnungsbau

CDU-Generalsekretär Manuel Hagel MdL besucht E. Bayer Baustoffwerke

Rohstoffgewinnung, Baustoffproduktion, Wohnungsbau – drei Bereiche, die zusammengehören und ineinandergreifen. Der baden-württembergische CDU-Generalsekretär Manuel Hagel MdL informierte sich vor Ort über diese Zusammenhänge. Bei den E. Bayer Baustoffwerken in Esslingen konnte er sowohl die Gewinnung der Ausgangsmaterialien als auch deren Verarbeitung zur Produktion von Kalksandsteinen miterleben. Der Politiker zeigte sich vor allem beeindruckt von der Tatsache, dass es weitestgehend heimische Rohstoffe sind, welche beim Bau eingesetzt werden.

„Aus diesen Steinen entstehen nicht weit von hier – im Großraum Stuttgart – Wohnungen!“ Jochen Bayer, Sprecher der Initiative Impulse für den Wohnungsbau und mit seinem Bruder Jörg zusammen Geschäftsführer der E. Bayer Baustoffwerke, brachte es auf diesen Punkt, denn nicht nur in seinem Unternehmen wird aus der Region für die Region produziert. Das sichere, bei den nach wie vor beliebten Kalksandsteinen, nicht nur hohe Qualität, sondern vermeide auch lange Transportwege. Man beliefere Baustellen im Umkreis von rund 80 Kilometern, erläuterte Bayer. „Kurze Wege sind ein aktiver Beitrag zu mehr Umweltschutz durch Vermeidung von Emissionen.“

Die beiden Brüder führten Manuel Hagel MdL sowie ihre Kollegen Daniel Hackenjos, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU Baden-Württemberg und Geschäftsführer des Breisacher Rohstoffproduzenten Artur Uhl, sowie ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger durch ihr Unternehmen. Kalksandstein bestehe zwar nur aus Kalk, Sand und Wasser. Aber die einfache Formel täusche. Das Produkt erfordere ein großes Know-how in der Herstellung und eine aufwändige Technik. In den E. Bayer Baustoffwerken achte man zudem auf eine umweltfreundliche Herstellung. Dazu gehöre ebenfalls, dass sich Kalksandsteine vollständig wiederverwenden lassen. Auch einen Recyclingzweig umfasst deshalb das Unternehmen, welches die beiden in vierter Generation führen.

Manuel Hagel interessierte sich sehr für Einzelheiten. Unter den rund 80 Mitarbeitern, so erfuhr er, seien auch eine ganze Reihe Auszubildender. Bayer: „Bei uns haben junge Leute mit allen möglichen Schulabschlüssen Chancen. Die Tätigkeiten in unserer Branche sind so vielfältig - da kann für jeden und jede etwas dabei sein.“

Von der Suche nach Mitarbeitern in den Unternehmen der baden-württembergischen Steine und Erden-Industrie berichtete auch Thomas Beißwenger. Sein Industrieverband habe eigene Initiativen gestartet, um junge Menschen für die Branche zu interessieren. Dazu gehöre auch der frühzeitige Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, um sie bereits im Unterricht über die Entstehungsgeschichte der heimischen Gesteine zu informieren, dann aber auch über deren Abbau und deren Einsatz in Bau und Industrie. Viele seien sich gar nicht bewusst, dass nicht nur Gebäude und Straßen aus mineralischen Rohstoffen bestünden, sondern diese auch in der Chemie, in der Elektronik, der Auto- und der Lebensmittelindustrie verwendet würden.

Deshalb, so Beißwenger, müsse man sich die Massenströme klarmachen, die für eine stete und verlässliche Versorgung mit heimischen Rohstoffen nötig seien und gesichert werden müssten. „Jeder Baden-Württemberger verbraucht 1 kg Rohstoffe – pro Stunde!“, so der ISTE-Hauptgeschäftsführer. Aus diesem Grund sei eine landesweite Rohstoffstrategie von entscheidender Bedeutung. Diese müsse nicht nur Abbauflächen sichern, sondern auch die Akzeptanz in der Bevölkerung fördern, bis hin zum Naturschutz nach Ende der Rohstoffgewinnung.

Daniel Hackenjos unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Mittelstandes für die regionale Produktion. „Erst eine über das Land verteilte Vielzahl von Standorten ergibt Sinn wegen der kurzen Transportwege zu den Baustellen. Dann aber auch durch ein späteres Netz von Biotopen durch aufgelassene Abbaustätten, die für die Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung sind.“

Der CDU-Generalsekretär und Landtagsabgeordnete konnte so eine Vielzahl von Informationen und Anregungen aus erster Hand mitnehmen. Besonders bei der Wohnungsbaupolitik sieht Hagel großen Handlungsbedarf. Hier solle man schnell gestalterisch tätig werden – von der Überarbeitung der Landesbauordnung bis hin zu steuerlichen Anreizen. Er sehe dringenden Nachholbedarf beim bezahlbaren Wohnungsraum.