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28. November 2016

40 Stunden Unterricht in einem Koffer

Gleich zwei Geokoffer übergaben jetzt die beiden Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz (Bündnis 90/Die Grünen) und Joachim Kößler (CDU) in Bretten.

Der erste Termin war im Melanchthon-Gymnasium, zu dem Joachim Kößler einen besonderen Bezug hat. Der Politiker ist Vorstandsmitglied der Melanchthon-Schülerpreis-Stiftung. Im Landtag arbeitet er unter anderem im Ausschuss für Finanzen, hat also mit „Schotter und Kies“ zu tun – wenn auch in anderer Form als die Spender des beliebten GeoKoffers, HSE Manager Tino Villano und Werkleiter Stephan Schenk der Firma Opterra Zement GmbH, die in Wössingen nahezu eine Million Tonnen Zement herstellt. Das Unternehmen ist Mitglied des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg Baden-Württemberg e.V. (ISTE), dessen Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger den Inhalt des Geokoffers vorstellte.

Bestandteil des Koffers ist neben den Gesteinen auch ein USB-Stick mit Präsentationen, Arbeitspapieren, Fotos und Filmen, die ein Blick hinter die Kulissen von Steinbrüchen, Kies- und Sandgruben ermöglichen. Entwickelt wurde er vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE), dem Landesverband der Schulgeographen, den Pädagogischen Hochschulen und dem Landesamt für Geologie, Bergbau und Rohstoffe.

„40 Stunden Unterricht stecken in ihm“, unterstrich Beißwenger, das die Fachlehrerin Birgit Lang-Wiedel, Schulleiterin Elke Bender (OStD'in), den stellvertretenden Schulleiter Bernhard Steger (StD) und Silvia Nuber (Stadt Bretten, Schulvertretung Melanchthon) aufhorchen ließ. „Grandios“ und „Pädagogisch wertvoll“ hörte man im Klassenzimmer ebenso wie „Ohne Filme ist kein Geologieunterricht mehr möglich.“

Auch Brettens Bürgermeister Michael Nöltner, vor seiner Amtszeit selbst als Lehrer tätig, würdigte das multimediale Lehrmittel, das unter anderem die 14 wichtigsten Bausteine des Landes Baden-Württemberg zum Anfassen und Experimentieren enthält und den Erdkundeunterricht spannend, lebendig und vor allem alltagstauglich macht. „Ziel des Unterrichts soll es sein, fürs Leben zu lernen“, sagte er. Praxisbezug besteht auch durch den Kooperationspartner der Schule, der Firma Opterra und dem Projekt „Wirtschaft macht Schule“. Im rekultivierten Steinbruchteil haben Schüler Infotafeln für den neu eingerichteten Naturlehrpfad konzipiert.

Ein weitere Kooperationsschule der Firma Opterra ist das Edith-Stein-Gymnasium in Bretten, so dass auch sie einen Geokoffer erhielten. „Wir bringen Steine ans Edith-Stein-Gymnasium“, lachte Thomas Beißwenger (ISTE) und ließ sich von den Schülern erklären, wer Edith Stein eigentlich war. Wie wichtig es ist, regionale Gesteine abzubauen, statt ausländische zu importieren, unterstrich die Grünen-Abgeordnete Andrea Schwarz und Jochen Kößler wünschte den Schülern viele Erkenntnisse und Freude am Schaffen mit dem Geokoffer. „Er zeigt auf einen Blick, welche Gesteine wir im Land haben. So bekommen die Schüler einen guten Bezug dazu“, sagte Kößler und Fachlehrer Michael Bandel unterstrich die Bedeutung des Lehrmittels vor allem in den Klassen 5 und 9.

Dass Steine nicht gleich Steine sind, zeigten eindrücklich zwei Schülerinnen der Klasse 10 d in ihrer vorbereiteten Präsentation zum Thema „Gesteinskreislauf“, über die sich die Spender und Überbringer sichtlich freuten. Ebenso wie übrigens die Rektorin der Unesco-Projekt-Schule, Annelie Richter (OStD‘in), die die große Bedeutung von Kooperationspartnern lobte wie in dem Fall die Firma Opterra. „Das ist für uns eine große Bereicherung und für alle Beteiligten eine win-win-Situation“, sagte sie