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2. Juli 2019

Fortbildungsseminar „Forstliche Rekultivierung von Abbaustätten“

Auch dieses Jahr hat der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Tübingen, Abteilung Forstdirektion und dem Landesbetrieb ForstBW zu seinem Seminar „Forstliche Rekultivierung von Abbaustätten“ eingeladen. Knapp 50 Teilnehmerinnern und Teilnehmer fanden sich zu den Fachvorträgen in der KraxlAlm in Rutesheim ein. Anschließend fand eine Exkursion in den Muschelkalk-Steinbruch der MSW Mineralstoffwerke Südwest GmbH & Co. KG statt.
Ziel des Seminars war es den Teilnehmenden die Themen rechtliche und fachliche Grundlagen der Walderhaltung und die Baumartenauswahl im Kontext des Klimawandels näher zu bringen. Als Praxisbeispiel wurde eine Rekultivierungskonzeption innerhalb des Muschelkalksteinbruchs vorgestellt.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister von Mönsheim Thomas Fritsch und ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger, machte Matthias Schappert, Abteilungsdirektor des ForstBW im Regierungspräsidium Türbingen deutlich, wie wichtig die Anpassung der technischen Rekultivierung in Zeiten des Klimawandels ist. Er erläuterte, warum Bäume wie die Fichte in vielen Regionen Baden-Württembergs keine Zukunft mehr als Wiederaufforstungsinstrument haben und welche Baumarten bei den steigenden Temperaturen und Trockenheit bessere Alternativen sein könnten.

Thilo Tollkühn vom Ingenieurbüro Flickinger & Tollkühn GmbH gab einen Einblick in die praktische Umsetzung von Wiederaufforstungsmaßnahmen. Auch sein Büro setzt bereits auf klimastabile Baumarten und passt die Planung den Standort-Gegebenheiten durch vorherige Gutachten an.

Die Umsetzung und auch die Schwierigkeiten solcher Maßnahmen stellte Benedikt Fahrland Geschäftsführer MSW Mineralstoffwerke Südwest GmbH & Co. KG vor. Schon im Genehmigungsverfahren wird festgelegt welche Rekultivierungsmaßnahmen nach dem Abbau getroffen werden müssen.

Im Steinbruch Mönsheim existieren verschiedene Stadien der Wiederaufforstung angefangen von der Aussaat von heimischen Wildblumen bis hin zum fertigen Fost, die die Teilnehmer der anschließenden Exkursion unter Führung von Herrn Fahrland, Herrn Tollkühn und Herrn Schappert besichtigen konnten. Dabei wurden die Voraussetzungen des Bodens, die Beständigkeit der verschiedenen Baumarten und Schutzmechanismen gegen Beschädigungen erläutert.
Des Weiteren standen auch Herr Frieder Kurtz von der Unteren Forstbehörde des Enzkreises und Herr Norman Freiherr von Gaisberg von der Forstverwaltung Schloß Obermönsheim für fachliche Fragen zur Verfügung.